Hear the World testet gemeinsam mit der Hochschule Aalen beliebte Kinderspielzeuge mit teilweise alarmierenden Ergebnissen
(firmenpresse) - (ddp direct)Fellbach, Deutschland / StĂ€fa, Schweiz Weihnachten steht vor der TĂŒr und damit die alljĂ€hrliche Frage nach dem perfekten Geschenk. Bei Kindern hoch im Kurs stehen Spielzeuge, die Sprache, GerĂ€usche, KlĂ€nge und Melodien wiedergeben. Was dabei oft vergessen wird: Einige dieser Spielzeuge erzeugen LautstĂ€rken, die das Gehör von Kindern dauerhaft schĂ€digen können. Aus diesem Grund hat Hear the World gemeinsam mit der Hochschule Aalen populĂ€re Kinderspielzeuge unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Viele Spielzeuge sind unbedenklich allerdings gibt es auch einige schwarze Schafe, die es auf Rekordwerte von rund 130 Dezibel bringen. Ein Wert, der im Bereich der LautstĂ€rke eines DĂŒsenflugzeugs in geringer Entfernung liegt und in kĂŒrzester Zeit irreparable HörschĂ€den verursachen kann.
Die Messungen fanden in einem reflexionsarmen Raum des HörgerĂ€te-herstellers Phonak statt und wurden von Annette Limberger, Professorin im Studiengang Hörakustik an der Hochschule Aalen geleitet. Jedes Spielzeug wurde je fĂŒnf Mal in einem Abstand von 2,5 cm und 50 cm zum SchallpegelmessgerĂ€t angespielt. So wurde die ohrnahe und ohrferne LautstĂ€rke* ermittelt. Zu den getesteten Spielsachen zĂ€hlten unter anderem Spieluhren, Spielzeugautos, Action-Figuren, Kinder-Handys und -Mikrofone, Quietsche-Enten, Lernspiele, Werkzeuge, Rasseln und Spielzeuginstrumente.
Kinderspielzeuge von harmlos bis laut
Welche LautstĂ€rke ist fĂŒr Kinder unbedenklich? Ab wann wird es gefĂ€hrlich fĂŒr das Gehör? Wenn man davon ausgeht, dass sich Kinder im Schnitt eine halbe Stunde mit einem Spielzeug beschĂ€ftigen, sind Werte ab 95 Dezibel als bedenklich einzustufen. Dies entspricht immerhin einer LautstĂ€rke im Bereich eines vorbeifahrenden Zugs. Ab 100 Dezibel bewegt man sich in einem kritischen Bereich, in dem es in EinzelfĂ€llen zu einem Hörverlust durch ImpulslĂ€rm kommen kann, erlĂ€utert Prof. Dr. Annette Limberger. Die offizielle Norm (DIN-EN 71-1:2009-10) geht sogar noch weiter: sie beschrĂ€nkt ohrnahes Spielzeug auf 80 Dezibel (Bewertungsfilter A) und Quietschspielzeug sowie Rasseln auf 85 Dezibel (Bewertungsfilter A).
Bei den Tests hat sich gezeigt, dass die meisten Spielzeuge in Deutschland unter dem kritischen Wert von 95 Dezibel bleiben. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, wie eine elektrische Mini-KettensĂ€ge mit 95,1 Dezibel, eine elektrische Trompete mit 101,4 Dezibel und ein Tamburin mit dem bedenklichen Spitzenwert von 112,8 Dezibel beweisen. Die lautesten Spielzeuge im Test kamen aus den USA: der Spitzenreiter war eine Tröte, die es auf 132,5 Dezibel brachte. Bei LautstĂ€rken in diesem Bereich besteht sicherlich die Gefahr irreparabler HörschĂ€den. Es gibt Spielzeuge, die Ă€hnlich laut sind, und bei denen man es nie vermuten wĂŒrde. So haben wir in der Vergangenheit bereits Quietsche-Enten mit bis zu 130 Dezibel und Spielzeug-Trillerpfeifen mit bis zu 126 Dezibel getestet, so Limberger.
Sind Kinderohren empfindlicher?
Es ist laut Prof. Limberger nicht erwiesen, dass Kinderohren anatomisch empfindlicher auf LĂ€rm reagieren als Erwachsenenohren. Kleine Kinder können beispielsweise LĂ€rm sehr gut ausblenden, so dass sie in einer lauten Umgebung schlafen können. Dadurch setzt allerdings kein natĂŒrlicher Schutzmechanismus bei hohen LautstĂ€rken ein. Ein Kind hat nicht das Empfinden, dass eine LĂ€rmquelle schĂ€dlich fĂŒr die Ohren sein könnte und bringt sich deshalb nicht automatisch aus deren Reichweite. Daher ist es besonders wichtig, kleine Kinder vor LĂ€rm zu schĂŒtzen.
Einem weiteren PhĂ€nomen begegnet Limberger immer wieder: Das Problem bei lautem Spielzeug liegt unter anderem darin, dass Kinder sich von klein auf an einen hohen LĂ€rmpegel gewöhnen. Dies fĂŒhrt meines Erachtens nicht nur dazu, dass sie spĂ€ter fahrlĂ€ssiger mit LĂ€rmbelastung durch MP3-Player oder in Diskotheken umgehen, sondern auch zu einer VerĂ€nderung des psychosozialen Verhaltens. So können diese Kinder kaum noch Ruhe ertragen oder leiden hĂ€ufig unter Aufmerksamkeitsdefiziten.
Worauf Eltern achten sollten
Prof. Dr. Annette Limberger hat einige wertvolle Tipps fĂŒr Eltern zusammengestellt:
Eltern schenken selten sehr lautes Spielzeug, da sie selbst unmittelbar von der Beschallung betroffen sind. Es gilt GroĂeltern, Verwandte und Freunde zu sensibilisieren, die oft nicht darĂŒber nachdenken, ob ein sehr lautes Spielzeug ein geeignetes Geschenk sein kann.
Viele Spielzeuge können ĂŒber einen Demoknopf, den man auch durch die Verpackung drĂŒcken kann, im Laden getestet werden. Dabei ist das eigene LĂ€rmempfinden ein guter Gradmesser.
Es gibt fĂŒr viele Smartphones mittlerweile Schallpegelmesser als Apps, die ebenfalls einen guten Richtwert liefern.
RĂ€ume der Ruhe schaffen: Kinder sollten lernen, dass Stille angenehm sein kann und dass LĂ€rm nicht immer nur positiv und unterhaltsam ist. Gehirn und Ohren brauchen regelmĂ€Ăige Auszeiten von der Beschallung, um sich zu erholen. Es ist wichtig, Kindern dieses Bewusstsein von Anfang an zu vermitteln.
ImpulslÀrm ist deutlich schÀdlicher als Dauerbeschallung auf einem gewissen Niveau. Daher ist es anzuraten, besonders bei Spielzeug mit Knalleffekten und hohen Spitzenwerten u.a. Trillerpfeifen, Tröten, Trompeten etc. besonders vorsichtig zu sein.
*SĂ€mtliche Messungen wurden mit dem Bewertungsfilter A gemĂ€ss IEC-Norm 651 durchgefĂŒhrt, da dieser dem tatsĂ€chlichen Hörempfinden entspricht. Bei Spielzeugen mit kurzem ImpulsgerĂ€usch wurde der höchste Dezibel-Wert genommen, bei DauergerĂ€uschen ein Mittelwert gebildet.
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Hear the World ist eine weltweite Initiative des fĂŒhrenden HörgerĂ€teherstellers Phonak, die das Bewusstsein fĂŒr die Themen Hören und Hörverlust fördert. Die Initiative adressiert soziale und emotionale Konsequenzen von Hörverlust und informiert ĂŒber PrĂ€vention und Lösungen fĂŒr ein Problem, das 16% der Weltbevölkerung betrifft. Bryan Adams, Annie Lennox, Lenny Kravitz, PlĂĄcido Domingo und weitere renommierte Persönlichkeiten unterstĂŒtzen Hear the World als Botschafter. Im Rahmen der Hear the World Initiative hat Phonak die gemeinnĂŒtzige Hear the World Foundation gegrĂŒndet, um die LebensqualitĂ€t von Personen mit Hörverlust durch finanzielle Mittel und die Bereitstellung von HörgerĂ€ten zu verbessern. Die Stiftung engagiert sich sowohl in der PrĂ€vention als auch in der UnterstĂŒtzung der von Hörminderung Betroffenen und deren Familien.
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