Nach allgemeiner Aussage der gesetzlichen Krankenversicherungen [GKV] sind die 15-29 Jährigen, also die Gruppe der „Auszubildenden und jungen Erwachsenen“ [AjE] aus verschiedenen Gründen eine bedeutsame und interessante Zielgruppe. Das sollte sich auch im Kommunikationsverhalten der Kassen widerspiegeln. Es ist zu erwarten, dass die Kassen Anreize in modernen jugendaffinen Medien kommunizieren.
(firmenpresse) - Die Untersuchung zeigt, dass derzeit 89,0% der GKVen in Deutschland allgemeine Bonuszahlungen für präventives und gesundheitsorientiertes Verhalten offen anbieten. Bezogen auf die Zielgruppe tun dies explizit jedoch nur 3,0%. In den validierenden telefonischen Interviews gaben wiederum 72,0% der befragten GKVen an, tatsächlich besondere Anreize für die AjE zu setzen.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die digitalen Medienkanäle als zielgruppenaffines Kommunikationsmittel bislang wenig genutzt werden. Nur etwa jede sechste Kasse unterhält exponierte Internetauftritte für AjE. Auch die reichweitenstarken ‚Social Media Activities‘ [Facebook, Twitter & Co.] werden nur von etwa 25,0% der Kassen genutzt. Jeder Dritte aus der Gruppe der AjE hat aber bereits aktiv im Web nach Angeboten und Hinweisen zu Krankenkassen und zu seiner eigenen Gesundheit gesucht. Hochgerechnet entspricht das >2,5 Mio. Menschen.
Als Kontaktzugang werden durch die Kassen stattdessen überwiegend reichweitenschwächere aber dafür auch inhalts- und bindungsstärkere Medien genutzt [z. B. Workshops, Kontakt-Börsen, andere Events].
Studienleiter Dr. Ingo Weinreich: „Die Ergebnisse legen nahe, dass die GKV [und hier insbesondere die mittleren und kleineren Kassen] die Informations-, Kontakt- und Einflussmöglichkeiten auf AjE im digitalen und virtuellen Sektor vernachlässigen. Damit gehen signifikante Bindungs-, Leistungs- und Präventionsverluste einher.“
Hintergrund
Für die Untersuchung wurden die Internetauftritte aller zum Untersuchungszeitpunkt aktiven gesetzlichen Krankenversicherungen untersucht und inhaltlich ausgewertet [N=165]. Nachfolgend wurden die Daten durch strukturierte Telefoninterviews in ca. 10,0% der Grundgesamtheit validiert [N=17]. Abschließend wurden 559 Auszubildende als Vertreter der Zielgruppe befragt.
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