(ots) - Angriff eröffnet
Schon als Ministerialrat im Justizressort, Juso-Chef und
Stadtkämmerer hat Stephan Weil sein Netz aus politischen Beziehungen
in den Großraum Hannover und ins Land geknüpft. Solides Wirken als
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt verschaffte ihm später
Rückhalt bei SPD-Amtsträgern in anderen Städten und Gemeinden, die
sich und ihre Probleme bei Weil gut aufgehoben wussten. Die
Empfehlungen dieser Kommunalpolitiker und Weils Machtbasis im Raum
Hannover haben ihn nun zum Sieg in der parteiinternen Stichwahl
getragen.
Dies als Erneuerung der SPD von unten zu verkaufen geht jedoch zu
weit: Dazu haftet zu viel Stallgeruch an Weils Vita. Ein Sieg des
Seiteneinsteigers Olaf Lies aus dem fernen Friesland, der kaum
politische Führungserfahrung vorzuweisen hat, wäre ein echter Erfolg
der Basis gewesen. Dass der ehrgeizige Lies nun den Parteivorsitz
abgibt, zeugt von Größe und Geradlinigkeit. Er weiß aber auch, dass
Weil ihn und seine Anhänger mit ins Boot holen muss, wenn er
Ministerpräsident David McAllister ernsthaft gefährden will. Wie gut
Weil das gelingt, wird eine spannende Frage, auch beim SPD-Parteitag
im Januar. Inhaltlich ist der Angriff auf McAllister schon
überzeugend eröffnet: Bildung ist ein Zukunftsthema, das die jetzige
Landesregierung in der Vergangenheit alles andere als glücklich
bearbeitet hat.
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