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KfW-Ratgeber-Podcast Serie 2011
Teil 4 Arbeitstitel "Energetische Sanierung" (Stand: 22.11.2011)
O-Töne von:
Stefan Büchel, Architekt & Energieberater, 4 SENKRECHT,
Architekten & Ingenieure, 65375 Oestrich
MOD PODCAST (Länge ca. 6 Minuten)
Eine alte Bausubstanz; eine Heizung, die in die Jahre gekommen ist
und Fenster, die nicht mehr richtig isolieren - Realität in
Deutschland: alleine 24 Millionen Wohnungen und Häuser gelten als
energetisch sanierungsbedürftig. Bedenkliche Zahlen, nicht nur aus
umweltpolitischer Sicht, sondern auch mit Blick auf die
kontinuierlich steigenden Energiekosten. Wer in alten vier Wänden
lebt, zahlt im Vergleich zu Bewohnern neuerer Bauten kräftig drauf.
Hier kann eine Sanierung helfen, Kosten einzusparen.
Unser Thema jetzt im aktuellen Ratgeber-Podcast.
Wer sanieren will, der steht vor einem Berg von Fragen: Welche
Kosten kommen auf mich zu, wo fange ich an zu sanieren und wo finde
ich eine gute Beratung?
Wichtig ist daher zuerst das Gespräch mit einem Fachmann.
Stefan Büchel vom Ingenieur & Architektenbüro 4 SENKRECHT in
Oestrich - rund 20 Kilometer von Wiesbaden entfernt - ist Architekt.
Er ist Mitglied des Kompetenzzentrums Erneuerbare Energien
Rheingau-Taunus e.V. und qualifizierter Energieberater.
"Ich kann das immer nur empfehlen: man sollte sich fachlichen Rat
holen, um Energie-Maßnahmen umzusetzen und Sanierungsschritte zu
planen, da sollte man einen Architekten beauftragen, der sich auch
mit Energieeffizienz auskennt und auch Energieberatung macht." (Ton
13a, 17 sec.)
Anerkannte Sachverständige sind Energieberater, die, wie Stefan
Büchel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle - kurz BAFA
- gelistet, von der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.
zugelassen, oder berechtigt sind, Energieausweise auszustellen.
Ab sofort gibt es im Internet eine Seite, auf der alle anerkannten
Sachverständigen in Deutschland aufgelistet sind - nämlich unter
www.energie-effizienz-experten.de. Das bietet eine Erleichterung bei
der Suche und gibt einen guten Ãœberblick.
Wer sich also entschließt zu sanieren, sollte sich vor Beginn der
Maßnahmen qualifiziert beraten lassen.
"Normalerweise wollen die Leute irgendwann ihre Gebäude
modernisieren aufgrund von geänderten Rahmenbedingungen oder da
sowieso irgendwelche Bauteile erneuert werden müssen, weil sie
undicht sind oder kaputt, und da stellt sich für den Bauherrn die
Frage: wie bekomme ich es umgesetzt oder finanziert." (Ton 3 25 sec.)
Und hier zahlt sich Beratung durch einen Profi aus. Er empfiehlt,
welche Maßnahmen notwendig sind und wo sich die größten
Einsparmöglichkeiten bieten:
"Am meisten sind es aus meiner Erfahrung Fenster, Eingangstüren,
Kellerdeckendämmung, Dachschräge- bzw. Dachausbauten bei typischen
Gebäuden, bei denen das Dach noch nicht ausgebaut ist. Der größte
Effekt ist die Dämmung der obersten Geschossdecke, bzw. des
Dachgeschosses und die Kellerdecke, weil es relativ große
wärmeabgebende Flächen sind, die man mit relativem kleinem Aufwand
behandeln kann." (Ton 7 & 9 zusammengefasst: 28 sec.)
Eine Sanierung muss aber nicht gleich komplett erfolgen, sondern
es geht auch schrittweise.
"Die Einzelmaßnahmen kommen natürlich häufiger vor, weil das
Investitionspaket geringer ist, als bei einer Komplettsanierung.
Allerdings gibt es Einzelmaßnahmen, die zwingend zusammen gehören.
Ich kann schlecht das Dach dämmen und das Dachflächenfenster drinnen
lassen. Ob dann eine Komplettsanierung eines Hauses in Frage kommt,
ist dann ein Rechenexempel." (Ton 6, 25 sec.)
Eine komplette Sanierung bringt erhebliche Kosten mit sich,
rechnet sich aber:
bis zu 70 Prozent der Heizkosten lassen sich später einsparen.
Hinzu kommen eine Wertsteigerung der Wohneinheit; der Komfort, den
ein energetisch saniertes Haus bietet sowie langfristig gesehen der
Substanzerhalt.
Sind die Sanierungsmaßnahmen erst einmal beschlossene Sache, geht
es in die Bauphase. Im Idealfall begleitet der Energieberater, also
zum Beispiel der Architekt, die Sanierungsmaßnahmen bis zur
Endabnahme.
"Also, es ist ganz wichtig, dass jemand diese Baumaßnahmen mit
kontrolliert, weil sehr viel - auch durch Eigenleistung oft - Fehler
gemacht werden können und diese Fehler können gravierende Schäden
nach sich ziehen durch Mängel. Zum Beispiel nichtstoßende
Wärmedämmung außen, wo Luftzwischenräume zwischen Dämmung und
Außenwand sind, da können sehr große Probleme auftreten, die dazu
führen können, dass man alles noch einmal neu machen muss." (TON 17,
29 sec.)
... oder dazu führen, dass nach Abschluss der Arbeiten nicht so
viel Energie eingespart wird, wie ursprünglich geplant war. Die
Kontrolle durch einen Sachverständigen bringt aber nicht nur
Qualitätsvorteile.
Begleitet der Energieexperte die kompletten Baumaßnahmen, zahlt
die KfW einen Zuschuss von bis zu 2000 Euro pro Vorhaben.
Und nicht nur hier gibt es finanzielle Unterstützung.
Die KfW fördert die energieeffiziente Sanierung von Wohnraum mit
langfristigen Krediten von bis zu 75.000 Euro pro Wohneinheit.
Zinsgünstige Darlehen können auch für Einzelmaßnahmen beantragt
werden. Und Wohneigentümer, die keinen Kredit aufnehmen wollen,
können mit Zuschüssen rechnen.
Informationen zu den Förderprogrammen und Voraussetzungen finden
Sie im Internet unter www.kfw.de.
Ãœbrigens im Rahmen der Energiewende stockt die Bundesregierung ab
2012 die Fördermittel für das Energetische Bauen und Sanieren auf
1,5 Milliarden Euro jährlich auf. Das schafft Planungssicherheit für
alle, die sanieren wollen und sorgt für zinsgünstige Kredite.
Audiomaterial unter:
http://www.presseportal.de/pm/41193/kfw/?keygroup=audio
Pressekontakt:
Holger Schwabe
Senior Referent
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