(ots) - Mehrere Mitglieder des Deutschen
Bundestags, darunter die Ausschussvorsitzenden Dagmar Wöhrl und Tom
Koenigs sowie der Unterausschussvorsitzende Uwe Kekeritz haben zum
Welt-Aids-Tag vor dem Reichstag gemeinsam ein Transparent gehalten
mit der Forderung "Bis 2015: Babys ohne HIV!".
Sie unterstützen damit die Kampagne "In 9 Monaten.de" des
AKTIONSBÃœNDNIS GEGEN AIDS mit dem Ziel, bis 2015 auch in
benachteiligten Ländern die Übertragung des HI-Virus von der Mutter
auf das Kind zu stoppen.
Nach jüngsten Zahlen infizierten sich 2010 weltweit 390.000 Kinder
mit HIV - fast alle in armen Ländern und während Schwangerschaft,
Geburt oder Stillzeit. Mit frühzeitigem Zugang zu HIV-Tests und
Medikamenten lässt sich das Risiko einer Übertragung auf unter fünf
Prozent reduzieren. Allerdings hatten 2010 bspw. nur 48 Prozent der
schwangeren Frauen in Ländern niedrigen und mittleren Einkommens
Zugang zu notwendiger antiretroviraler Behandlung, die häufig nicht
den heutigen Standards entsprach. In 2009 hatten sogar nur 26 Prozent
überhaupt Zugang zu HIV-Tests.
"Die Bundesregierung ist in den letzten Jahren zwar mehrere
internationale Verpflichtungen eingegangen, die dazu beitragen
können, die Mutter-Kind-Übertragung zu stoppen. Bis heute wurden
diese allerdings nicht adäquat eingelöst", so Astrid Berner-Rodoreda,
Sprecherin des AKTIONSBÃœNDNIS GEGEN AIDS. Neben dem universellen
Zugang zu HIV-Prävention und Behandlung für alle bedürftigen
Menschen, hat Deutschland zuletzt im Juni 2011 als Mitglied der
Vereinten Nationen das explizite Ziel beschlossen, die Mutter-Kind-
Ãœbertragung bis 2015 zu eliminieren. "Die Bundesregierung muss ihr
Versprechen endlich einlösen und verstärkt globale Verantwortung
zeigen", so Berner-Rodoreda weiter.
"Dazu gehört auch, den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS,
Malaria und Tuberkulose konsequent zu unterstützen", sagt Joachim
Rüppel, Sprecher des AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS. Aktuell kann der
Fonds wegen ausstehender Geberzahlungen keine neuen Programme mehr
finanzieren. "Der Globale Fonds ist eines der wichtigsten
Instrumente, um den universellen Zugang zu erreichen und so auch die
HIV-Ãœbertragung von der Mutter auf das Kind zu eliminieren.
Deutschland muss deshalb nicht nur die bereits zugesagten 400
Millionen für die nächsten zwei Jahre garantieren. Vielmehr muss die
Bundesregierung ihren Beitrag entsprechend seiner Wirtschaftskraft
auf das Doppelte erhöhen. ", so Rüppel.
Das Aktionsbündnis gegen AIDS hat die Kampagne "In9Monaten.de" ins
Leben gerufen, um Deutschland in der Erfüllung seiner internationalen
Pflichten zu bestärken. Bereits rund 25.000 Menschen aus der ganzen
Bundesrepublik fordern mit ihrer Unterschrift: "Bis 2015: Babys ohne
HIV!". Diese Forderung wird heute von 8 Mitgliedern des Deutschen
Bundestags unterstützt. Damit soll sich die Bundesregierung der
Verhinderung der HIV-Übertragung von Mutter-zu-Kind verstärkt
annehmen, so dass weltweit alle schwangeren Frauen mit HIV/Aids und
ihre Babys die Hilfe bekommen, die sie benötigen.
Pressekontakt:
Presse- und Fotoanfragen: Marco Alves, Aktionsbündnis gegen AIDS,
E-Mail: alves(at)aids-kampagne.de, Mobil: 0176 327 111 60
Foto-Download: http://www.flickr.com/photos/aidskampagne
Das Aktionsbündnis gegen AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr
als 280 lokalen Gruppen. Der Zugang zu HIV-Therapie ist eines der
zentralen Anliegen des Bündnisses. Weitere Information unter:
www.aids-kampagne.de