(ots) - Druck - Gegendruck. Der Konflikt des Irans mit
dem Westen folgt augenscheinlich einem unentrinnbaren Automatismus.
Den jüngsten Sanktionsbeschlüssen der USA und ihrer Verbündeten, mit
denen der Iran gezwungen werden soll, sein laut IAEO immer klarer auf
militärische Nutzung ausgerichtetes Atomprogramm nachprüfbar zu
zivilisieren, folgt der sich scheinbar spontan bahnbrechende
Volkszorn der Teheraner Studenten gegen die britische Botschaft.
Großbritannien friert die Beziehungen ein, die Verbündeten, darunter
Deutschland, zeigen sich solidarisch. Nichts von solcher Tragweite
wie die Ãœbergriffe vom Dienstag geschieht im Iran ohne Billigung
durch die Machthaber. Das lässt den Schluss zu, dass die von der
Teheraner Führung betriebene Verschärfung in ihrem Interesse liegt.
Druck von außen schweißt zusammen, und der Schlagabtausch mit dem
Westen lenkt von möglichen innenpolitischen Machtkämpfen ab.
Außenpolitisch dokumentiert der Iran erneut seinen Anspruch auf die
Rolle der radikalen Führungsmacht im Nahen Osten. Über allem schwebt
die Horrorvision eines neuen, womöglich nuklearen Krieges. Was fehlt,
sind Ideen und der Wille, den Automatismus zu durchbrechen.
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