(ots) - Tief gesunken
Das macht Mut: Nicht nur im krisengeplagten Europa, sondern rund
um den Globus haben alle Verantwortlichen offenbar den Ernst der Lage
erkannt. Wenn es eines Beweises bedurft hat, die weltweit wichtigsten
Zentralbanken haben ihn mit ihrer gemeinsamen Stützungsaktion
zugunsten europäischer Banken geliefert.
Die gute Nachricht hat freilich auch einen schlechten Kern. Denn
die Hilfe zeigt, wie tief Geldhäuser in der EU bereits gesunken sind.
Viele Investoren haben den Europäern den Geldhahn zugedreht, weil sie
fürchten, ihre Kredite im Fall von Staats- und Bankenpleiten
abschreiben zu müssen. Deshalb helfen nun die Notenbanken mit
US-Dollars aus. Die Gefahr einer Kreditklemme, wie es sie nach der
Pleite der Investmentbank Lehman gegeben hat, scheint vorerst
gebannt.
An den grundsätzlichen Problemen in der EU ändert sich damit aber
noch nichts. Die Ãœberschuldung wichtiger Staaten sowie ihre
eklatanten wirtschaftlichen und strukturellen Defizite sind die
eigentlichen Probleme, die es zu lösen gilt. Damit liegt der Ball
wieder im Feld der Politik. Die Staats- und -Regierungschefs müssen
beim nächsten Euro-Rettungsgipfel endlich einen Durchbruch erzielen,
ansonsten wird die Eurozone auseinanderbrechen, mit fatalen Folgen
für Wachstum und Wohlstand. Dass große Konzerne bereits entsprechende
Szenarien durchspielen, ist ein Alarmzeichen.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207