(ots) - Zähne zeigen in Birma
Die vielleicht beeindruckendste Entwicklung der vergangenen Jahre
in Asien ist neben dem wirtschaftlichen Aufstieg Chinas die
allmähliche Öffnung der Militärdiktatur in Birma. Vor rund zwei
Jahren gingen dort Mönche auf die Straße, um gewaltlos mehr Freiheit
einzufordern. Damals ließ das Regime die Proteste niederknüppeln.
Aber die Generäle sind offenbar stärker erschrocken als zunächst
angenommen. Die von ihnen vorangetriebene Öffnung ist mehr als reine
Show, um etwa ein Ende internationaler Sanktionen zu erreichen. Sie
ist eine ernst zu nehmende Entwicklung, die Ermutigung verdient.
Weshalb US-Außenministerin Hillary Clinton völlig zu Recht nach
Birma gereist ist. Schon werden strategische und wirtschaftliche
Motive Amerikas in diese Visite hineingedeutet. Da heißt es dann
etwa, Amerika sei bloß an den reichhaltigen Rohstoffen des Landes
interessiert. Solche Erklärungsansätze spielen sicherlich eine Rolle,
aber sie reichen bei Weitem nicht aus. Clinton hat dem Regime in
Birma die Zähne gezeigt. Sie forderte weitere Reformen, traf sich mit
Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi und hielt kompromisslos an den
Sanktionen fest.
Eine Diplomatie, die von wirtschaftlichen oder strategischen
Interessen dominiert wird, sieht anders aus. Clinton ging es vor
allem darum zu zeigen, dass die USA in Birma aufseiten der Freiheit
stehen. Und das ist der Außenministerin gelungen.
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