(ots) - Ob es richtig ist, angehende Ärzte mit Geld auf das
Land zu locken - darüber lässt sich trefflich streiten. Richtig ist
dieser Weg wohl nicht. Vielmehr müssen Strukturen verändert werden.
Es beginnt bei den Anschubfinanzierungen bei der Praxisübernahmen.
In Sachen Kreditvergabe an Ärzte zeigen sich die meisten Banken mehr
und mehr kleinlich. Der Staat muss hier für Kreditgarantien sorgen.
Hinzu kommt: In den meisten ländlichen Gegenden ist die Anzahl der
älteren Patienten höher. Diese benötigen in der Regel auch mehr
Medikamente. Verschreibt ein Arzt zu viele Medikamente, kommt er in
Regress. Er muss hohe Strafen zahlen. Eine Abkehr von diesem System
wäre sinnvoll. Und Ärzte brauchen Einkommenssicherheit: Bei
Kassenpatienten rechnen die Kassen in der Regel mit den
Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) ab. Die erhalten ein Budget. Was
in der Praxis bedeutet: Je mehr Patientenfälle, umso weniger Geld für
die Ärzte. Überdies ist die Auszahlung sehr langfristig. Ob die
Abrechnung über die KV sinnvoll ist, das ist fraglich. Zeitnahe
Bezahlung ist überdies notwendig: Ein Arzt muss wissen, wie viele
Sprechstundenhilfen er sich im nächsten Monat noch leisten kann. Und
Ärzte müssen für Notdienste mehr Geld bekommen, gerade im ländlichen
Raum, inklusive Wegegeld und Kostenerstattung für Material.
Finanzielle Anreize anzubieten, das allein ist zu wenig.
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Andreas Kathe
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