(ots) - Junge Südafrikaner verurteilen während
des Weltklimagipfels die katastrophalen Umweltverschmutzungen im Land
Tausende Menschen werden morgen Mittag zum sogenannten Global Day
of Action-Protest von Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften
und Kirchen anlässlich der Klimaverhandlungen in Durban erwartet. Mit
dabei sind rund 300 südafrikanische Jugendliche aus Projekten, die
das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes in verschiedenen
Regionen des Landes unterstützt.
Die zentrale Forderung der Demonstranten ist, dem Klimawandel
nicht länger untätig zuzuschauen: »Die wichtigsten Politiker der Welt
diskutieren hier in Durban das Schicksal unseres Planeten, aber sie
sind weit weg davon, tatsächlich eine Lösung zum Klimawandel zu
erarbeiten«, erklärt der Sprecher der Zivilgesellschaft, Desmond
D'sa, Direktor der terre des hommes-Partnerorganisation South Durban
Community Environmental Alliance.
Bestandteil des Global Day of Action sind Aktionen wie eine
Strandsäuberung und eine sogenannte »Toxic Tour«, die von der terre
des hommes-Partnerorganisation »South Durban Community Environmental
Alliance (SDCEA)«, einer lokalen Umweltorganisation, organisiert
wurden. Die 22-jährige Nawaal Domingo, Mitglied im internationalen
terre des hommes-Jugendnetzwerk und Initiatorin der Toxic Tour: »Als
Mitarbeiterin bei SDCEA bekomme ich seit Jahren hautnah mit, wie
Kinder und Jugendliche unter der Umweltverschmutzung leiden und wie
sehr umweltbedingte Krankheiten ihre Zukunftschancen
beeinträchtigen.« Zusammen mit den Jugendlichen hat sie Fabriken und
Industrieanlagen besucht und vor Ort über Lösungen und Hintergründe
diskutiert. »Wir haben hier mit eigenen Augen gesehen, was ein
rücksichtsloser Umgang mit der Umwelt für das Leben der Menschen
bedeutet«, sagt Nawaal Domingo. »Allein hier in Durban leben rund
380.000 Menschen in direkter Nachbarschaft zur Öl-, Chemie- und
Papierindustrie. In unserem Viertel sterben viele Menschen durch
Krebs, verursacht durch die Umweltverpestung der Industrie. Ãœber die
Hälfte aller Kinder in den Schulen leiden an Asthma.«
In Europa dürften diese internationalen Konzerne so nicht
produzieren, so Nawaal Domingo. »Bei uns hingegen sagen die Manager,
alles sei in Ordnung. Doch vor ein paar Monaten gab es im
Industriegebiet eine Explosion; 58 Stunden hat das Feuer gebrannt.
Das Viertel lag in einer dunklen Wolke. In der Schule fielen die
Kinder in Ohnmacht, hunderte mussten ins Krankenhaus. Doch die
Regierung fühlt sich dafür nicht verantwortlich.«
Beim Weltklimagipfel gehe es um die größte energietechnische,
industrielle und verhaltensrelevante Revolution der Menschheit, so
Nawaal Domingo. »Hier in Durban-Süd wäre den Menschen schon geholfen,
wenn unsere Politiker darauf achten würden, dass wenigstens
Mindeststandards an ökologischen Rechten für die Menschen eingehalten
würden. Denn die Böden sind durch undichte Pipelines vergiftet, die
Luft aus den Abgasen der Industrienlagen verpestet.«
Der Global Day of Action-Protest ist Teil der terre des
hommes-Kampagne für Ökologische Kinderrechte, die das Ziel hat, die
Zukunftsperspektiven nachfolgender Generationen bei politischen
Entscheidungen stärker zu berücksichtigen.
»Wir fordern die Verabschiedung von verbindlichen
Klimaschutzrichtlinien und das Recht eines jeden Kindes auf eine
intakte Umwelt, denn nur so lässt sich Chancengleichheit für
zukünftige Generationen verwirklichen. Die Beteiligung von
Jugendlichen an den Klimaverhandlungen ist zwingend notwendig, denn
gerade ihre Zukunftsperspektiven hängen davon ab, ob die Konferenz in
Durban ein Erfolg wird«, erklärte Albert Recknagel, Leiter des
Referates Kinderrechte bei terre des hommes.
Pressekontakt:
Rückfragen: Albert Recknagel, Telefon: 05 41 / 71 01-143, Mobil: 01
71 / 4 50 19 42
Fotos zur »Toxic Tour« stellen wir kostenfrei zur Verfügung. Bitte
wenden Sie sich an die terre des hommes-Pressestelle: 05 41 / 71
01-126, presse(at)tdh.de