(ots) - Bundesweit haben sich beim Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) im vorigen Jahr rund 34000 Menschen in
2000 Orts- und Kreisgruppen engagiert. Dabei leisteten sie 2010 fast
drei Millionen Stunden gemeinnütziger Arbeit. Ehrenamtliche retteten
Amphibien, pflegten artenreiche Wiesen und renaturierten Bachläufe.
Sie machten unsinnige Verkehrsprojekte öffentlich, verfassten
fachlich versierte Stellungnahmen und führten Protestaktionen gegen
naturzerstörende Bauprojekte durch. Eine Reihe von ihnen betätigte
sich außerdem in den wissenschaftlich orientierten Arbeitskreisen des
BUND auf Bundes- und Landesebene. In Bildungsveranstaltungen für
Kinder, Jugendliche und Erwachsene vermittelten viele Ehrenamtliche
aus dem Umweltschutzverband ihr Wissen über den Wert der Natur.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Aus Anlass des morgigen
internationalen Tags des Ehrenamtes gilt allen Umwelt- und
Naturschützern großer Dank. Sie sind mit enormem Engagement bei der
Sache, vertreten die Ziele des Natur- und Umweltschutzes oft mit
jahrelang andauernder Zähigkeit und lassen sich auch durch
zeitweilige Rückschläge nicht entmutigen. Das Ehrenamt ist für eine
funktionierende Zivilgesellschaft unverzichtbar. Das lernen aktuell
die neuen und jungen Demokratien in vielen Teilen der Welt unter
anderem auch von Deutschland."
Das Ehrenamt sei jedoch kein Lückenbüßer für staatliche oder
wirtschaftliche Versäumnisse. Die Politik sei gut beraten, engagierte
Bürger optimaler und frühzeitiger in Entscheidungsprozesse
einzubeziehen. Dies würde helfen, potentielle Konflikte wie die um
den Bahnhof "Stuttgart 21" zu vermeiden.
Der große Wunsch nach Aktivitäten im Umwelt- und Naturschutz zeige
sich insbesondere im neuen Bundesfreiwilligendienst. Der BUND als
Zentralstelle und Anbieter verzeichne ein reges Interesse bei
Jüngeren und Älteren. Der Freiwilligenbericht aus dem
Bundesfamilienministerium und Einschätzungen aus dem Umweltbundesamt
ließen hoffen, dass sich auch in Zukunft viele Menschen beim BUND
engagieren. Wichtig sei, dass der Bundesfreiwilligendienst sowie das
Bundesfreiwilligendienstgesetz evaluiert und gegebenenfalls angepasst
würden.
Weiger: "Nach dem übereilten Start des Bundesfreiwilligendienstes
stellt sich jetzt die Frage, inwieweit ein Bundesamt und damit der
Staat die Kontrolle über zivilgesellschaftliche Aufgaben ausüben
soll. Hier bedarf es einer sorgfältigen Prüfung und im besten Falle
der Ãœbertragung der organisatorischen Verantwortung allein an die
zivilgesellschaftlichen Akteure."
Pressekontakt:
Martina Löw, Leitung BUND-Freiwilligenreferat, Tel. 030-27586-455
bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Mobil: 0049-171-8311051,
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