NABU: Deutschland muss hart verhandeln gegen klimapolitisches Fiasko in Durban -
Tschimpke mahnt Röttgen und Kanzlerin: Wer nicht kämpft, hat schon verloren

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(ots) - "Deutschland muss jetzt endlich einen klaren
Standpunkt beziehen und so klug wie hart verhandeln, sonst endet die
Weltklimakonferenz im südafrikanischen Durban mit einem Fiasko",
appelliert NABU-Präsident Olaf Tschimpke dringend an
Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der am Montag in Durban
eintraf. "Die beiden zentralen Ziele der deutschen Klimapolitik
stehen auf dem Spiel: die Begrenzung der globalen Erwärmung auf
maximal zwei Grad und international verbindliche Klimaschutzabkommen,
statt das Prinzip des Wilden Westens, jeder macht was und wie er
will", warnt Tschimpke.

Um dieses Fiasko zu verhindern, muss es nicht nur eine nahtlose
Fortsetzung des Kyoto-Protokolls geben, sondern gleichzeitig ein
konkretes Mandat, bis 2015 ein globales Klimaschutzabkommen zu
verhandeln, das alle Staaten einschliesst. "Und in beiden Abkommen
müssen deutlich höhere CO2-Reduktionsziele stehen, als bislang auf
dem Tisch sind", fordert der NABU-Präsident.

Der NABU kritisiert, dass sich die EU bislang noch nicht klar dazu
bekannt hat, dass ein "Kyoto II"-Abkommen nur bis 2018 gelten darf.
"Die Wissenschaft sagt uns, dass wir die Klimawende deutlich vor 2020
erreichen muessen, das heisst, ab dann müssen die globalen
CO2-Emissionen sinken. Damit ist der Zeitplan klar: Kyoto II sollte
nur bis 2018 gelten, weil spätestens dann ein globaler
Klimaschutzvertrag in Kraft treten muss", erklärt Tschimpke. Zudem
müssten Schlupflöcher im Kyoto Protokoll geschlossen werden, indem
etwa die Freisetzung von Treibhausgasen bei der Trockenlegung von
Mooren und Feuchtgebieten sowie in der intensiven Landwirtschaft
eingerechnet werden. "Mit so einem Kyoto II-Abkommen kann die EU
wahre globale Führungsstärke zeigen und auch von den anderen Ländern
entscheidende Beiträge verlangen", erklärt der NABU-Präsident.




Allein die Fortschreibung des Kyoto-Protokolls kann die
Klimakatastrophe nicht abwenden, zumal Kanada, Japan und Russland
eine zweite Verpflichtungsperiode ablehnen. Dadurch decken die
Kyoto-Staaten nur noch einen Bruchteil der globalen
Treibhausgas-Emissionen ab. "Um alle Staaten für ein großes
Klima-Abkommen neben dem Kyoto-Protokoll zu gewinnen, gilt es, klug
neue Allianzen zu schmieden, insbesondere mit den vom Klimawandel
bedrohten Inselstaaten sowie Schwellenländern wie China und
Brasilien. Und wir müssen notfalls in Kauf nehmen, dass die USA sich
international isolieren", betont der NABU-Präsident.

"Es besteht die Gefahr, dass die deutsche Klimapolitik nach Durban
mit leeren Händen dasteht. Um das 2 Grad Ziel zu halten und
internationale Verpflichtungen zu erreichen, muss Umweltminister
Röttgen hart verhandeln und bis zur letzten Nacht kämpfen", fordert
NABU-Präsident Tschimpke.

Die detaillierten NABU-Forderungen an die UN-Klimakonferenz und
tagesaktuelle Kommentierung der Verhandlungen in Durban finden Sie
unter: www.NABU.de/weltklimakonferenz



Pressekontakt:
Elmar Große Ruse, NABU-Energie- und Klimaexperte,
vor Ort in Durban erreichbar unter Telefon +49-173-3522872

Für tagesaktuelle Einschätzungen der Verhandlungen,
Hintergrundinformationen und Interviews steht Ihnen NABU-Präsident
Olaf Tschimpke vor Ort in Durban zur Verfügung.

Karin Deckenbach, NABU-Pressesprecherin, in Durban, Telefon
+49-173-9306 515


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Datum: 05.12.2011 - 11:12 Uhr
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Durban/Berlin



Kategorie:

Umweltpolitik



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