(ots) - Besser spät als nie
Eine europäische Einigung in der Wirtschaftspolitik rückt näher,
und Schuldenmachen soll strenger bestraft werden, zumindest, wenn es
nach den Vorstellungen des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy
und Kanzlerin Angela Merkel geht. Sollten ihre Ãœberlegungen
Wirklichkeit werden, ist die Europäische Union einen bedeutenden
Schritt weiter. Beide verlangen nun wichtige EU-Vertragsänderungen
und einen Umbau der Euro-Zone. Dafür sind sowohl Merkel als auch
Sarkozy Kompromisse eingegangen. Und sie haben sich geeinigt,
endlich. Viele ihrer Vorschläge und Vereinbarungen wären schon vor
etlichen Monaten angebracht gewesen. Zum Beispiel die Idee, eine
Blockade von Strafen zu verhindern.
Erst jetzt drücken die Regierungen in Berlin und Paris so richtig
aufs Tempo. Doch auch hier gilt: besser spät als nie. Entscheidend
wird es sein, dass beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag die
übrigen Länder mit ins Boot kommen. Denn die Zeit drängt. Und die
Lösung kann nicht darin bestehen, ständig Geld in die Schuldenstaaten
zu pumpen. So bald wie möglich muss das Vertrauen der Finanzmärkte in
die Euro-Zone zurückgewonnen werden. Sollten die gestrigen
Vereinbarungen umgesetzt werden, verstreicht sowieso noch reichlich
Zeit, bis sie greifen. Während Frankreich und Deutschland
vorpreschen, legen die Regierungen in Irland und Italien ehrgeizige
Reformpakete vor. Auch das sind erfreuliche Signale.
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