(ots) - Paukenschlag
Nur keine Panik. Die Drohung der Ratingagentur Standard & Poor's,
die Kreditwürdigkeit von 15 Euro-Staaten und des Rettungsfonds EFSF
herabzustufen, ist zwar spektakulär. Immerhin kommen damit sogar
bislang mit Bestnoten bewertete Länder wie Deutschland und Frankreich
ins Gerede. Doch hat der Paukenschlag auch sein Gutes.
Schließlich steigt so der Druck auf den EU-Gipfel, sich endlich
auf grundlegende Reformen zur Rettung des Euro und zur Ãœberwindung
der Schuldenkrise zu einigen. Kanzlerin Merkel und Staatspräsident
Sarkozy haben jetzt noch ein gutes Argument mehr für ihre Pläne,
Schuldenbremsen einzuführen und Defizitsünder mit Sanktionen zu
belegen.
Auf angeblich voreingenommene Ratingagenturen zu schimpfen bringt
dagegen nichts. Meistens fassen sie ohnehin nur zusammen, was die
Spatzen bereits von den Dächern pfeifen. Genauso ist es jetzt beim
Blick in die Euro-Staaten. Dass dort dringender Handlungsbedarf
besteht, weiß jedes Schulkind, und die Finanzmärkte reagieren längst
mit steigenden Zinsen.
Irritierend ist allerdings, dass in einer Art Generalabrechnung
selbst die Bundesrepublik kritisch beäugt wird, obwohl hier die
Neuverschuldung sinkt und es schon Schuldenbremsen gibt. Auch dafür
gibt es aber eine Erklärung, die ernst zu nehmende Befürchtung,
Deutschland könne sich als Retter in der Not übernehmen.
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