(ots) -
Sperrfrist: 07.12.2011 19:00
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Reporter ohne Grenzen (ROG) ehrt den syrischen Karikaturisten Ali
Fersat als "Journalist des Jahres". Der Preis für das "Medium des
Jahres" geht an die birmanische Wochenzeitung "Weekly Eleven News".
Mit der jährlichen Auszeichnung würdigt ROG Journalisten und
Medien für ihren besonderen Einsatz für Pressefreiheit und
Menschenrechte. Der Preis ist in beiden Kategorien mit je 2.500 Euro
dotiert. In diesem Jahr vergibt ROG die Auszeichnung in Partnerschaft
mit der französischen Tageszeitung "Le Monde" sowie mit Unterstützung
des französischen Fernsehkanals "TV5 Monde".
Die feierliche Verleihung des Preises findet heute um 19 Uhr im
Auditorium der Zeitung "Le Monde" in Paris statt. Der im kuwaitischen
Exil lebende Fersat kann zu der Zeremonie nicht anreisen.
Stellvertretend für den syrischen Künstler wird der französische
Karikaturist Jean Plantureux ("Plantu") die Auszeichnung
entgegennehmen. Der Preis in der Kategorie "Medium des Jahres" wird
an zwei Journalisten von "Weekly Eleven News" übereicht.
Der im Jahr 1951 geborene Ali Fersat begann seine Laufbahn als
Karikaturist mit 14 Jahren bei der syrischen Tageszeitung "Al-Ayyam".
Seitdem veröffentlichte Fersat mehr als 15.000 Zeichnungen in
zahlreichen nationalen wie auch in internationalen Zeitungen und
Publikationen. Seine mehrfach preisgekrönten, originellen Arbeiten
waren in verschiedenen Ausstellungen in Europa zu sehen.
In seinen jüngeren Werken illustriert er auch die Anwendung von
Folter sowie Korruption und Medienzensur in seiner Heimat. Zuletzt
standen die Anti-Regierungsproteste und deren blutige Niederschlagung
im Zentrum seiner Arbeit. Das Regime reagierte gegen diese
künstlerische Rebellion mit Gewalt: Am 25. August attackieren
Sicherheitskräfte den Zeichner und brachen ihm beide Hände. Im
darauffolgenden Oktober floh Fersat aus Damaskus und lebt derzeit in
Kuwait.
"Sein Nonkonformismus und sein kreativer Sarkasmus haben Fersat
viele Feinde eingebracht. Er hat sich aber nie die Freiheit nehmen
lassen, mit dem Zeichenstift Unrecht und Unterdrückung zu
kritisieren. Dafür gebührt ihm großer Respekt", sagt
ROG-Vorstandssprecher und Jurymitglied des Preises, Michael Rediske.
"Weekly Eleven News" gehört zu den wenigen Medien in Birma, die
politische und gesellschaftliche Tabus angreifen und sich dabei
unerschrocken über offizielle Zensurvorgaben hinwegsetzen. Jüngstes
Beispiel ist die Berichterstattung der Zeitung über die
Ãœberschwemmungen in der Stadt Mandalay im Zentrum des Landes im
vergangenen August. Im November 2010 versuchte die Zeitung darüber
hinaus Artikel über Unregelmäßigkeiten bei der Parlamentswahl zu
veröffentlichen. In der Printausgabe scheiterte die Redaktion an der
Zensur und veröffentlichte die Berichte deswegen auf der Website des
Blattes.
"Der Mut der Redaktion ist bemerkenswert, sie geht hohe Risiken
ein: Immer wieder werden Mitarbeiter festgenommen, wird die Zeitung
vorübergehend verboten und ihre Website gesperrt", so Rediske. ROG
vergibt seinen Menschenrechtspreis seit 1992 und damit in diesem Jahr
zum 20. Mal. Mit der Auszeichnung sollen weltweit Journalisten und
Medien ermutigt werden, die in ihrer täglichen Arbeit die
Pressefreiheit verteidigen. Die diesjährige internationale Jury
bestand aus zwölf Journalisten sowie Vertretern von
Menschenrechtsorganisationen.
Weitere Informationen über die Preisträger und die nominierten
Journalistinnen und Journalisten sowie Medien finden Sie hier:
http://bit.ly/uXBJgZ
Karikaturen von Ali Fersat zum Download finden Sie hier:
http://bit.ly/uOqCFh
Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse(at)reporter-ohne-grenzen.de
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T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
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