(ots) - In Deutschland sind die Arbeitskosten je
geleistete Arbeitsstunde im dritten Quartal 2011 im Vergleich zum
zweiten Quartal 2011 saison- und kalenderbereinigt um 0,9 % gesunken.
Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gingen dabei
die Kosten der Arbeitgeber für Bruttolöhne und -gehälter um 0,8 % und
die Lohnnebenkosten um 1,4 % zurück. Im Vergleich zum dritten Quartal
2010 stiegen die Arbeitskosten im dritten Quartal 2011
kalenderbereinigt um 2,9 %.
Der Rückgang der Arbeitskosten im dritten Quartal 2011 gegenüber
dem Vorquartal stoppt vorerst das starke Wachstum der letzten beiden
Quartale (erstes Quartal 2011: + 1,9 %, zweites Quartal 2011: + 1,3
%). Hauptverantwortlich dafür war die Entwicklung im Verarbeitenden
Gewerbe. Verursacht durch hohe Tarifabschlüsse und Sondereffekte in
Form hoher Einmalzahlungen stiegen hier die Arbeitskosten im zweiten
Quartal 2011 saison- und kalenderbereinigt noch um 2,3 %. Im dritten
Quartal 2011 mussten die Arbeitgeber dann im Vergleich zum Vorquartal
2,6 % weniger bezahlen. Ein wesentlicher Grund dafür war der Wegfall
der Einmalzahlungen.
EU-weit liegen von 24 der 27 Mitgliedstaaten Veränderungsraten der
Arbeitskosten in der Privatwirtschaft bis zum zweiten Quartal 2011
vor. Nach diesen Ergebnissen mussten Arbeitgeber in Deutschland im
zweiten Quartal 2011 kalenderbereinigt für eine geleistete
Arbeitsstunde 4,5 % mehr bezahlen als im zweiten Quartal 2010. Dies
lag deutlich über dem durchschnittlichen Wachstum der gesamten
Europäischen Union in Höhe von 3,4 %. Damit hatte Deutschland den
sechsthöchsten Anstieg der Arbeitskosten aller EU-Mitgliedstaaten.
Die höchsten Wachstumsraten der Arbeitskosten wiesen Bulgarien (+
12,4 %), Rumänien (+ 7,2%) und die Slowakei (+ 6,5 %) auf. In
Griechenland sanken die Arbeitskosten im zweiten Quartal 2011 im
Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,7 %, in Portugal um 0,8 %.
Die Veränderungsraten der Arbeitskosten von Staaten außerhalb des
Euro-Währungsgebiets sind in der jeweiligen Landeswährung gemessen
und daher nicht währungsbereinigt.
Den Veränderungsraten liegen die Ergebnisse des Arbeitskostenindex
zugrunde. Dieser misst die Veränderung der Arbeitskosten und
unterteilt sie zusätzlich in die beiden Bestandteile Bruttolöhne und
-gehälter sowie Lohnnebenkosten. Bei allen drei Indizes werden den
Kosten des Arbeitgebers die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden
der Arbeitnehmer gegenübergestellt.
Revisionen in den Datenquellen, die für die Berechnung des
Arbeitskostenindex genutzt werden, führten zu folgenden Anpassungen
der saison- und kalenderbereinigten Wachstumsrate des
Arbeitskostenindex jeweils im Vergleich zum Vorquartal: erstes
Quartal 2011 von + 2,2 % auf + 1,9 % und zweites Quartal 2011 von +
1,4 % auf + 1,3 %.
Zwei zusätzliche Tabellen und eine methodische Kurzbeschreibung
bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter
www.destatis.de.
Zu den Arbeitskostenindizes nach Wirtschaftszweigen können
detaillierte Daten und Zeitreihen über die Tabelle 62421-0001 in der
Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Daten für den europäischen Vergleich stellt der Europäische
Datenservice (EDS) unter www.eds-destatis.de zur Verfügung.
Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard, Telefon: (0611) 75-4236, www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse(at)destatis.de