(ots) - Mitten in Deutschland. Mitten in einer
beschaulichen Kleinstadt. Ein Iraker, der einer extremen
Glaubensrichtung angehört, erschießt seine 13 Jahre alte Tochter. Die
Tat, aus welchen Gründen auch immer, ist unentschuldbar.
Was darüber hinaus zu denken gibt - und das ist ein Aspekt dieses
Skandals, der bisher unkommentiert blieb: Der Mann hatte offenbar
keine Probleme, an eine Waffe zu kommen. Und keine Hemmungen, sie zu
benutzen. Die Familie jesidischen Glaubens lebt seit 2008 in
Stolzenau. Dort, davon gehe ich einmal aus, gehört es nicht zum
Überleben dazu, sich zu bewaffnen, um nachts sicher über die Straße
zu kommen. Und den Revolver wird ihm auch kein einheimischer Jäger
geschenkt haben. Es bleiben drei Möglichkeiten, beide geben zu
denken: Entweder ist der Mann damals schon bewaffnet eingereist. Oder
er hat mitten in Deutschland, mitten in der Provinz, dubiose Kontakte
hinein in kriminelle Kreise. Vielleicht hat er die Pistole gestohlen.
Die Familie - aus einem von Gewalt dominierten Land zugereist -
kam vermutlich nach Deutschland, weil es hier liberal und friedlich
zugeht. Und Krieg, Tod, Verderben eben nicht zum Alltag gehören.
Gelernt hat der Vater daraus nicht.
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Andreas Kathe
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