(ots) - War da was?
Im Vergleich zu Angestellten sind Beamte im Alter deutlich besser
versorgt. Diese Weisheit hat die Stammtische schon vor langer Zeit
erobert. Doch Pensionär ist nicht gleich Pensionär. Es gibt frühere
Wachtmeister, die mit rund 1350 Euro im Monat auskommen müssen. Und
es gibt Ex-Staatssekretäre, die rund 8000 Euro kassieren.
Das alles ist Recht und Gesetz in Deutschland. Und es ist
erstaunlich, dass Ex-Finanzminister Hans Eichel ein Sturm der
Entrüstung entgegenschlug, nachdem publik geworden war, was ihm
danach an Altersbezügen zusteht. Doch auch für ihn, der zu den
deutschen Top-Pensionsbeziehern gehört, wäre ein Zuschlag von gut 600
Euro im Monat eine satte Aufstockung und kein Pappenstiel. Von
solchen Pensionserhöhungen kann die große Schar der Lehrer und
Polizisten nur träumen.
Es geht den Koalitionsparteien in diesem Fall nur um politische
Beamte, die oft nach Wahlen ausgetauscht werden. Weil aber die
Umfragen für Schwarz-Gelb wenig ermutigend sind, muss man annehmen,
dass hier für den Fall eines Regierungswechsels vorgesorgt werden
soll.
Die vielen in den 70er-Jahren verbeamteten Staatsdiener kommen der
Pensionsgrenze immer näher. Daher ist eine Kostenexplosion für den
Steuerzahler absehbar. Notwendig wäre also eine Systemreform statt
satter Zuschläge für Einzelne. Zumal die Politik gerade erst
Besserung gelobt hat: Haushaltsdisziplin, Fiskalunion,
Schuldenbremse. War da was?
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