(ots) - Mandat der Hoffnung
Wohltuend ernst und sachlich fiel Guido Westerwelles
Regierungserklärung zum Afghanistan-Einsatz aus. Der deutsche
Außenminister hat nichts beschönigt: Nach der Übergabe der
Verantwortung an Afghanistans Militär und Polizei ist mit
Rückschlägen zu rechnen. Am Hindukusch blüht die Korruption, wirft
der Opiumanbau immer mehr Ertrag und Geld für falsche Empfänger ab,
werden Menschenrechte auf das Schlimmste verletzt. Die
Sicherheitslage stellt sich äußerst angespannt dar.
All das nannte Westerwelle beim Namen - das muss er auch, das ist
das Mindeste, was Bundeswehr und Öffentlichkeit über den Krieg gegen
den Terrorismus zu erfahren erwarten. Doch der FDP-Mann legte vor
allem ein Mandat der Hoffnung vor. Die drei höchsten Hürden sind das
Ende von Anschlägen der Taliban und der Al-Kaida, die Versöhnung mit
moderaten Stammesführern und Pakistans Bekenntnis zu einem stabilen
Afghanistan. Dabei ist das geschundene Land nicht alleine: Die
NATO-Staaten wollen bis 2024 mit Geld, Ausrüstung und Ausbildung dem
Volk zur Seite stehen.
Diese Anliegen liegen genauso im deutschen Interesse wie der
behutsame Truppenabzug. Die Familien, die in großer Sorge um Männer
und Frauen sind, sehnen deren Rückkehr herbei. Westerwelle gedachte
auch der Opfer des Krieges und zeigte so an der richtigen Stelle sein
Mitgefühl.
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