Die Systec GmbH aus Münster hat das erste selbst konstruierte Schneckengetriebe vorgestellt.
(firmenpresse) - Kraftumlenkung um 90 Grad bei höchster Präzision leistet das neue Schneckengetriebe S030-50, das die Systec GmbH zur FMB - Zuliefermesse Maschinenbau im November erstmals der Öffentlichkeit präsentiert hat. Damit begeht das Mechatronik-Unternehmen aus Münster eine Premiere: Selbstentwickelte Schneckengetriebe sind neu im Produkt-Portfolio des Unternehmens.
Dem Mechatroniker-Team aus dem Westfälischen ist es gelungen, ein besonders genaues und dabei kraftvolles Schneckengetriebe zusammenzustellen. Die Übersetzung von 50:1 setzt das maximale Antriebsmoment von 0,24 Newtonmeter in ein Abtriebsmoment von 12 Newtonmeter um. Das hochgenaue Getriebe glänzt mit seinem maximalen Verdrehflankenspiel von nur 3,3 Winkelminuten. Das 1 Kilogramm schwere Getriebe im Alu-Gehäuse mit den Maßen 92x44,5x92 Millimeter hat eine Schnecke aus Stahl und ein Schneckenrad aus Aluminiumbronze mit einer 14 Millimeter durchmessenden Hohlwelle. Mit seinem integrierten Hallsensor, der den Referenzpunkt definiert, ist es besonders für exakte Winkelpositionierungen geeignet.
Der Anlass für die Entwicklung der Antriebskomponente war die Konstruktion des einbaufertigen Positioniersystems DriveSet M108R. Dabei handelt es sich um ein Linearsystem mit einem zusätzlichen Rotationsmodul. Diese Automationskomponente eignet sich hervorragend für Bildverarbeitungs- oder Prüfautomationsanwendungen. Die DriveSets-Konstrukteure bei Systec stellten fest, dass am Markt kein geeignetes Schneckengetriebe für das benötigte Rotationsmodul vorhanden war. Gefragt waren Klasseneigenschaften von 5 Umdrehungen pro Minute und einer Schubkraft von 30 Newton der Linearbewegung bei einer Wiederholgenauigkeit von 0,25 Grad der Rotation.
Für das DriveSet arbeitet das Getriebe als erste, das Werkzeug bewegende Achse in einer kinematischen Struktur mit einem Zwei-Phasen-Schrittmotor. Auch die Linearachse wird durch einen Schrittmotor angetrieben. Die Motortreiber sind in die zum System gehörende Xemo-Steuerung integriert.
Zum Komponentenlieferanten wolle Systec sicher nicht werden, kommentiert Geschäftsführer Tilmann Wolter die Produkt-Neuentwicklung aus seinem Hause: „Allerdings geben wir unseren Kunden gern den Zusatznutzen weiter, den unsere Eigenentwicklungen bieten.“ Immerhin biete Systec auch schon vereinzelte Linearmotoren, Rotationsmodule und besondere H-Portal-Konstruktionen als separate Produkte an.
„Wir verfolgen aber weiterhin den mechatronischen System-Ansatz.", betont Wolter, "Unsere Philosophie ist, unseren Kunden durch innovative, leicht zugängliche und komplette Produkte die Automation ihrer Anwendungen zu vereinfachen. Unsere einbaufertigen Positioniersysteme DriveSets waren auf diesem Gebiet wegweisend. Weitergedacht haben wir diesen Ansatz mit dem Fertigungszellenprogramm Systec Automation Base. Darin bieten wir komplett anwendungsspezifisch zusammengestellte, leicht auswählbare Montagezellen aus DriveSets-Bewegungssystem, Steuerung, Sicherheitsausstattung und Umhausung an.“