(ots) - FTD verleiht Titel "Prognostiker des Jahres" an
Dr. Holger Schmieding
- Mit "vorsichtiger Zuversicht" ins Jahr 2012
Die wirtschaftliche Entwicklung im zu Ende gehenden Jahr 2011
vorherzusagen war wohl eine der schwereren Aufgaben, mit denen sich
Deutschlands Ökonomen konfrontiert sahen. Keiner löste das besser als
Dr. Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank, wie die
Financial Times Deutschland ermittelte.
Erst ungebremstes Wachstum mit in die Höhe schnellenden Prognosen,
dann der Euro-Krisen-Schock im Sommer, Absturz der
Konjunkturindikatoren, und nun ist die Rede von Rezession. Einer der
schon früh prophezeite, dass das Wirtschaftswachstum insgesamt
Richtung drei Prozent läuft, bereits im Februar die Zuspitzung der
Euro-Krise befürchtete und als einer der ersten seit August vor einer
Rezession im kommenden Winter warnte, war Holger Schmieding,
Chefvolkswirt der Berenberg Bank. Auch mit seinen Einschätzungen zu
Konsum und Investitionen lag er richtig. Bereits seit 2002 führt die
Financial Times Deutschland ihr Ranking der besten Vorhersagen durch.
Holger Schmieding war insgesamt viermal unter den Top 4. Er hat 2007
den ersten und 2010 den dritten Platz im Langzeitranking der
Financial Times Deutschland belegt. Den ersten Platz für das Jahr
2011 teilt er sich mit Uwe Angenendt.
Was bringt 2012?
"Selten war der Ausblick auf ein neues Jahr so zwiespältig wie
heute", so Schmieding.
Positives Szenario, Eintrittswahrscheinlichkeit: 55% "Gelingt es
Europa bis Ostern die Euro-Krise einzugrenzen, dann kann Deutschland
ab dem Frühsommer an die Hochkonjunktur anknüpfen, die es bis Juli
2011 genießen konnte. Die Euro-Zone kann dem deutschen Muster folgen,
allerdings mit weit weniger Schwung, da viele Staaten ihre
Haushaltspolitik straffen müssen. Gewinnt Europa durch energisches
Handeln das nachhaltig erschütterte Vertrauen der Anleger in aller
Welt zurück, kann sich das Klima an den Finanzmärkten deutlich
aufhellen. Aktien- und Rentenmärkte können dann wieder fast zu den
Bewertungen von Mitte 2011 zurückkehren. Auch die Preise für
zyklische Rohstoffe können anziehen, während der Schweizer Franken
und der Yen ihren krisengetriebenen Höhenflug beenden."
Negatives Szenario, Eintrittswahrscheinlichkeit: 10% "Auf der
anderen Seite der möglichen Szenarien steht ein Zerbrechen des Euro.
Dann könnte uns die teuerste Krise seit der großen Depression der
frühen 1930er Jahre blühen."
"Aus der Sorge, dass die Folgen einer Euro-Katastrophe derart
dramatisch sein könnten, ziehen wir unsere Zuversicht. Wir vertrauen
unseren Entscheidungsträgern, dass sie schlussendlich alles
Notwendige tun werden, um diese Risiken zu vermeiden. Trotz aller
Gefahren gehen wir deshalb mit vorsichtiger Zuversicht in das neue
Jahr", zieht Schmieding sein Fazit.
Berenberg-Wirtschaftsprognose per Ende 2012:
Deutschland Eurozone USA
BIP-Zuwachs 0,1 -0,7 1,3
Inflation 1,8 2,0 2,1
Arbeitslosenquote 5,9 10,9 8,8
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Pressesprecher
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