(ots) - Hilfe für die ganze Familie
Ein ernüchterndes Szenario. Gefragt, was es eines Tages werden
will, sagt das Kind eines Hartz-IV-Empfängers: dasselbe wie Papa.
Immer wieder flammt die Debatte über Armut auf und darüber, ob und
wie sie sich weitervererbt. Häufig im Schlepptau der Diskussion:
Bilder wie das jenes Jungen, der in die Fußstapfen des Vaters treten
will - auch wenn dieser mit seiner Situation womöglich nicht
besonders glücklich ist.
Es sind ebenso erschreckende wie berührende Szenen. Erschreckend,
weil sie suggerieren, die jungen Menschen hätten bereits resigniert:
Warum sich anstrengen? Ein Hartz-IV-Schicksal ist doch vorbestimmt
und unumgänglich - so die Botschaft.
Berührend sind die Bilder, weil sie zeigen, wie bedingungslos und
voller Stolz Kinder ihre Eltern zu ihren Vorbildern auserwählen. Dass
diese Bereitschaft aber ein sensibles Gut ist, zeigt die aktuelle
UNICEF-Studie: Kinder leiden, wenn die Eltern abgeschnitten sind von
wichtigen Gesellschaftsbausteinen wie vor allem Arbeit.
Will man Kinder schützen und fördern, braucht es also nicht nur
gute Betreuungs- und Bildungsangebote für die Kleinen - sondern
vergleichbare Konzepte für die Eltern. Das, was in der Familie fehlt,
können Kita und Schule nur begrenzt ausgleichen. Die Verantwortung
liegt bei den Eltern. Ihr gerecht zu werden und wirklich Vorbild zu
sein ist eine Herausforderung. Soziale Förderung der Eltern hilft der
ganzen Familie.
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