(ots) - Notfalls die Notenpresse
Demokraten und Republikaner haben wenigstens in letzter Minute
Vernunft bewiesen. Statt weiterhin politische Eigeninteressen über
das Wohl der Vereinigten Staaten zu stellen, einigten sich die
Kontrahenten doch noch auf einen Haushaltskompromiss. Damit bleibt
den USA eine Blamage erspart. Das verschafft der Regierung von Barack
Obama Luft, die aber nur ausreicht, um kurz durchatmen zu können.
Der US-Präsident weiß, dass 2012 für ihn ein Schicksalsjahr wird.
Noch haben die Republikaner keinen Kandidaten für das Weiße Haus
gekürt, doch schon jetzt ist klar: Wird sich die größte
Volkswirtschaft der Welt nicht schneller von der schweren Rezession
infolge der vor drei Jahren ausgebrochenen Bankenkrise erholen, droht
Obama bei der im November anstehenden Wahl das politische Aus.
Eine Achillesferse der US-Wirtschaft ist der schwächelnde
Arbeitsmarkt, der derzeit ein stärkeres Wachstum verhindert. Die
Quote der Erwerbssuchenden liegt bei neun Prozent. Zudem ist die Zahl
der Arbeitnehmer stark gestiegen, die von ihrem Lohn kaum eine
Familie ernähren können. Ein seit Jahren anhaltender Trend, den es zu
stoppen gilt. Obama will daher die Wirtschaftspolitik strukturell
ändern - weniger Wall Street, mehr Industrie. Ein richtiger Weg, der
nicht leicht sein wird.
Der oft beschworene Untergang der Weltmacht dürfte jedoch
ausbleiben. Die hoch verschuldeten USA haben gegenüber der EU einen
Vorteil: Notfalls können sie mit ihrer Notenpresse ihre
Auslandsverbindlichkeiten reduzieren.
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