(ots) - Jeder Mensch hat ein Recht auf Bildung. Doch in den
Wirren eines Krieges, wenn Flüchtlinge nur darum kämpfen, zu
überleben, wird der Beginn eines Studiums schnell als Luxus abgetan -
mit verheerenden Folgen. Es ist mehr als eine private Enttäuschung,
wenn tausende junge Flüchtlinge ihre Studienträume aufgeben müssen.
Das Potential einer ganzen Generation geht auf diese Weise verloren.
Die Stiftung der UNO-Flüchtlingshilfe fördert daher in 2011 erneut
ein Programm, das jungen, besonders begabten Flüchtlingen in ihrem
Gastland ein Studium ermöglicht. Bei einer späteren Rückkehr in ihre
Heimat sollen diese Studenten zum Wiederaufbau ihrer vom Krieg
zerstörten Länder beitragen können. Auf der Liste der Absolventen
stehen vor allem Ärzte, Lehrer und Betriebswirte. Sie können in ihren
Berufen einen wichtigen Dienst an der Gemeinschaft der Flüchtlinge
erweisen.
Auch der junge Student Jean-Luc Kassa aus dem Kongo muss seinen
Studientraum zunächst aufgeben. Der blutige Machtwechsel und der
darauffolgende Bürgerkrieg in seiner Heimat bedeuten 1997 das Ende
seines Medizinstudiums. Er muss fliehen, findet Asyl im benachbarten
Ruanda. Völlig auf sich alleine gestellt, gelingt es ihm schließlich,
sein Studium wieder aufzunehmen - mit einem Stipendienprogramm, das
UNHCR für die Deutsche Bundesregierung durchführt. Dank dieser
Initiative konnten in 2010 fast 1.900 Studenten aus 37 Ländern
studieren. Rund 2.000 Euro reichen, um einen Studenten ein Jahr lang
zu unterstützen. Doch die Nachfrage ist groß.
Dabei zeigen die Zahlen, wie erfolgreich das Programm ist: Die
große Mehrheit der Absolventen kehrt in ihr Heimatland zurück und
leistet dort Wiederaufbauarbeit. Auch Jean-Luc Kassa ist dank seines
Studiums ein Vorbild für seine Flüchtlingsgemeinschaft. Die erste
Zeit nach seinem Abschluss als Arzt bietet er kostenlose medizinische
Beratung und Behandlung in Gihembe, einem Flüchtlingslager in Ruanda,
an. Es folgen einige Jahre in einem Krankenhaus, darunter als Leiter
der HIV-Abteilung und der Chirurgie. Seit 2010 arbeitet er nun bei
einer großen, internationalen Gesundheitsorganisation in Ruanda. Und
als wenn das für ihn noch nicht genug wäre, sitzt er gerade an seinem
Doktor der Medizin.
"Du wirst vielleicht enttäuscht sein, wenn du scheiterst. Aber
wenn du es nicht versuchst, dann bist du verloren", ist das Motto,
das ihn auf seinem Weg stets begleitet hat.
Ein Bild von Jean-Luc Kassa können Sie gerne honorarfrei für
redaktionelle Zwecke nutzen und in Druckqualität unter folgendem Link
downloaden (Copyright: UNHCR):
http://www.uno-fluechtlingshilfe.de/?page=107
Stiftung online: http://www.uno-fluechtlingshilfe.de/stiftung/
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228 62 986 14
kappe(at)uno-fluechtlingshilfe.de