(ots) - OCEAN2012 veröffentlicht Informationsbroschüre
"Warum Überfischung uns alle angeht" - Mehrzahl der europäischen
Fischbestände noch immer überfischt - Verbraucher können durch
Kaufverhalten aktiv zur Beendigung der Ãœberfischung beitragen
Wenige Tage vor Weihnachten ruft die Deutsche Umwelthilfe e.V.
(DUH), Mitglied der internationalen OCEAN2012-Kampagne, Bürgerinnen
und Bürger dazu auf, sich aktiv gegen die anhaltende Überfischung der
Meere einzusetzen. Die Informationsbroschüre "Warum Überfischung uns
alle angeht" klärt über bedrohte Fischarten auf und appelliert an
Politik und Verbraucher, die ökologische Vision gesunder Ozeane und
nachhaltiger Fischereien in die Praxis umzusetzen. OCEAN2012 ist ein
Zusammenschluss von Organisationen, die Ãœberfischung und destruktive
Fischfangmethoden beenden und eine angemessene und gerechte Nutzung
gesunder Fischbestände durchsetzen wollen.
"Einige der traditionellen Fisch- und Meeresfrüchtegerichte, die
man überall in Europa und besonders an den Festtagen schätzt, drohen
über kurz oder lang von unseren Tellern zu verschwinden", erklärt
Nina Wolff, Fischerei-Expertin der DUH und Koordinatorin von
OCEAN2012 in Deutschland. "Wir können nicht weiterhin so tun, als ob
die Fischbestände unerschöpflich wären."
Die Mehrzahl der europäischen Fischbestände ist noch immer
überfischt. Durch die Politik festgelegte Fanggrenzen könnten helfen,
die Meere vor übermäßiger Ausbeutung zu schützen. Jedoch haben die
EU-Fischereiminister über viele Jahre die zulässigen Fangquoten weit
oberhalb der wissenschaftlichen Empfehlungen festgelegt. Bei 64
Prozent der europäischen Bestände fehlt sogar die wissenschaftliche
Grundlage für ein nachhaltiges Management. So ist das Vorkommen des
Europäischen Aals nach Schätzungen der Weltnaturschutzunion (IUCN) in
den letzten sechzig Jahren um über 80 Prozent geschrumpft. Die Art
gilt heute als kritisch gefährdet. Ebenfalls stark betroffen von der
Überfischung ist der im Mittelmeerraum beliebte Tintenfisch, für
dessen Einfuhr man allein in Spanien im Jahr 2007 198 Millionen Euro
ausgab, um die entstandenen Lücken in der Versorgung aus eigenen
Gewässern zu schließen. Auch der gerade um die Jahreswende beliebte
Wildlachs ist nur noch in geringer Anzahl vorhanden.
"Vor allem die Politik steht in der Pflicht, entschieden gegen die
Überfischung vorzugehen und dafür zu sorgen, dass den Europäern nur
noch nachhaltig gefangener Fisch angeboten wird", sagt Nina Wolff.
"Aber auch die Käuferinnen und Käufer können sich engagieren. Denn
was auf ihren Teller kommt, entscheiden sie allein. Wer also die
eigenen Essgewohnheiten überdenkt und beim Einkauf auf die
nachhaltige Herkunft von Fischprodukten achtet, kann aktiv dazu
beitragen, Ãœberfischung zu beenden."
Hintergrund:
Die Informationsbroschüre "Warum Überfischung uns alle angeht"
finden Sie im Internet unter
http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=2754
OCEAN2012 wurde von der Pew Environment Group gegründet und wird
von ihr koordiniert. Die Pew Environment Group ist die
Naturschutzabteilung von The Pew Charitable Trusts, einer
Nichtregierungsorganisation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die
Ãœberfischung der Ozeane zu beenden.
Die Gründungsmitglieder von OCEAN2012 sind die Coalition for Fair
Fisheries Arrangements (CFFA), das Fisheries Secretariat (FISH), nef
(new economics foundation), die Pew Environment Group und Seas At
Risk (SAR). www.ocean2012.eu
Pressekontakt:
Dr. Nina Wolff, Koordinatorin von OCEAN2012 in Deutschland
Deutsche Umwelthilfe e. V. Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-84, Mobil: 0170 8127346, E-Mail: wolff(at)duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher
Deutsche Umwelthilfe e. V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold(at)duh.de