(ots) - Seit neun Monaten gehen in Syrien die Menschen für
Reformen und Demokratie auf die Straße. Und das Regime von Staatschef
Baschar el Assad reagiert auf die Proteste mit zunehmender
Brutalität. An die 5000 Oppositionelle starben bislang auf den
Straßen. Allein gestern wurden Hunderte Deserteure der Armee, die zu
den Demonstranten übergelaufen waren, von Assads Schergen
niedergemetzelt. Es ist ein Blutbad. Nur langsam rücken die
Ereignisse in Syrien ins Bewusstsein des Westens. Das liegt zum einen
daran, dass die Regierung in Damaskus das Land so weit wie möglich
abgeschottet hat; Journalisten gelangen nicht ins Land. Zum anderen
ist der Westen nicht eben scharf darauf, nach Ende des Libyen-Kriegs
gleich den nächsten militärischen Einsatz einzuleiten - und hofft auf
ein Einlenken Assads. Es ist höchste Zeit, dass nun die UN und
einzelne Regierungen den Druck erhöhen. Assad muss unmissverständlich
klargemacht werden, dass er durch Sturheit nur eines erreicht: seine
internationale Isolation. Die Frage ist nur, ob nach den vielen Toten
ein Neuanfang mit Assad noch möglich. Vieles spricht dafür, dass
seine Zeit abgelaufen ist.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de