(ots) - Risiko des Missbrauchs
Auch wenn die Zahlen seit 2007 rückläufig sind: Täglich werden in
Deutschland Taxifahrer überfallen. Oft erleiden die Chauffeure
Verletzungen, ein bis zwei werden pro Jahr bei den Gewalttaten
getötet. Mit anderen Worten: Taxifahrer leben gefährlich.
Verständlich, dass ihr Verband schon seit Längerem eine
Videoüberwachung in den Autos fordert, zumal dies in öffentlichen
Verkehrsmitteln, an Tankstellen und Banken auch geduldet wird.
Dass die Kamera im Taxi tatsächlich Kriminelle abschrecken kann,
zeigt die Erfahrung der Kollegen aus Bremen. Seit Beginn der
verschärften Kontrolle vor drei Jahren ist in der Hansestadt die Zahl
der Angriffe radikal zurückgegangen und die der aufgeklärten Fälle
gewachsen. Eine Umfrage unter 600 Fahrgästen ergab zudem ein großes
Verständnis für die Überwachungstechnik. Trotzdem haben die
Datenschützer recht mit ihren Bedenken. Je mehr Videos, Fotos und
Daten gespeichert werden, desto höher ist das Risiko des Missbrauchs.
Auch bei einer raschen Löschung der Aufzeichnungen können leicht
Datenlecks entstehen. Und wer möchte als unbescholtener Bürger schon
gerne im Taxi gefilmt werden, wenn er in seiner Akten- oder
Handtasche herumkramt? Von intimeren Vorgängen wie einem Kuss ganz zu
schweigen. Ein Standbild nach dem Einstieg ist ein guter Kompromiss.
Bei Gefahr hilft den Taxifahrern zudem der Stille-Alarm-Knopf.
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