(ots) - Brandgefährlich
Die Terrorserie in Bagdad trägt die Handschrift Al-Kaidas. Es
würde in die Strategie der Extremisten passen, durch ein Blutbad in
Iraks Hauptstadt die Spannungen zwischen Sunniten, Schiiten und
Kurden zu verschärfen. Noch steht das ethnisch und religiös
zersplitterte Land nicht am Rande eines Bürgerkriegs. Doch die alten
Feindseligkeiten treten in der sogenannten Einheits-Regierung seit
Abzug der letzten US-Truppen offen zutage. Dass Premier Nuri
al-Maliki die Konfrontation von Sunniten und Schiiten befeuert, ist
brandgefährlich und in dieser entscheidenden Phase des Übergangs
grundfalsch.
US-Präsident Barack Obama hat den Krieg im Zweistromland für
beendet erklärt. Al-Kaida, aber auch Kommandos des iranischen
Geheimdienstes lassen sich von solchen Worten nicht beeindrucken.
Hier sind jetzt Iraks Sicherheitskräfte gefordert. Die US-Armee und
ihre Verbündeten haben viele Milliarden in den Aufbau von Polizei und
Militär investiert. Die Sicherheitslage hat sich auch im Vergleich
zum blutigen Chaos nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein
erheblich verbessert. Doch die Ruhe der letzten Monate war womöglich
auch nur die Pause vor den nächsten Terrorjahren. Premier Al-Maliki
und andere politische Führer tragen jetzt große Verantwortung.
Stellen sie persönliche Ziele oder die Interessen der jeweiligen
Gruppe über die des Iraks, ist der Untergang programmiert.
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