(ots) - Kurswechsel konsequent fortsetzen
Deutschland wird mehr und mehr zum Krisengewinner. Auch im
internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe profitiert die
Bundesrepublik inzwischen kräftig von der Schuldenkrise. Für einen
attraktiven Job in der robusten deutschen Wirtschaft kehren Tausende
gut ausgebildete Griechen und Spanier, Portugiesen und Osteuropäer
ihrer Heimat den Rücken. Der erfreuliche Trend darf aber nicht dazu
führen, alle Probleme der Zuwanderungspolitik nun für erledigt zu
erklären.
Dem Arbeitsmarkt fehlen nach wie vor Hunderttausende Ingenieure,
Meister und Fachkräfte, was jedes Jahr rund ein Prozent
Wirtschaftswachstum kostet. Diese Lücke allein durch
Krisenflüchtlinge aus der EU und die Qualifikation Erwerbsloser in
Deutschland schließen zu wollen, ist eine Illusion. Der eingeleitete
politische Kurswechsel beim Thema Fachkräfte muss also konsequent
fortgesetzt werden. Arbeitsministerin von der Leyen und ihre
Mitstreiter sind gefordert, die Scharfmacher in der Union im Zaum zu
halten. Diese werden nicht müde, Risiken für den Sozialstaat zu
beschwören, die aber gerade bei gut qualifizierten Arbeitnehmern kaum
bestehen.
Schon aus demografischer Sicht ist Deutschland auf einen steten
Strom ausländischer Spezialisten angewiesen. Es gilt, sie durch ein
kluges Verfahren, etwa ein Punktesystem für Qualifikation, Sprach-
und Landeskenntnisse, möglichst gezielt aus aller Welt zu
rekrutieren. Viele andere Länder machen das längst mit großem Erfolg.
Ohne eine moderne Zuwanderungspolitik ist der deutsche Krisengewinn
schnell wieder dahin.
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