(ots) - Letzte Chance
Syriens Präsident Baschar al-Assad ist einer der letzten Despoten
in der arabischen Welt. Immer rücksichtsloser geht seine Regierung
gegen die Opposition vor. Die Gewalt hat sich seit Monaten
hochgeschaukelt; das Regime lässt foltern, morden und hinrichten, und
alles geschieht unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Syrien droht wie
Libyen in einen blutigen Bürgerkrieg zu versinken. Obwohl Angst für
die Demonstranten in den Hochburgen des Widerstands zum Alltag
gehört, lassen sie in ihrem Massenprotest nicht nach.
Jetzt schickt die Arabische Liga Beobachter ins Land, doch bleibt
fraglich, ob es der Delegation gelingt, das Blutvergießen zu stoppen.
Zumal an ihrer Spitze der umstrittene General Mustafa al-Dabi steht,
der ein Vertrauter des mit internationalem Haftbefehl gesuchten
sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir ist. Hinzu kommt, dass sich
die Arabische Liga bisher nicht einmal im Nahen Osten den Ruf
verschafft hat, zur erfolgreichen Bewältigung von Krisen beitragen zu
können.
Den Machthabern in Damaskus ist eine Inspektion der arabischen
Organisation aber immer noch lieber als ein Eingreifen der Vereinten
Nationen. Daher ist die Entsendung von Beobachtern möglicherweise die
letzte Chance für eine friedliche Lösung. Und sei es auch nur
vorübergehend: Jeder Waffenstillstand ist bereits ein Fortschritt.
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