(ots) - Die Gnade der frühen Geburt
Frührentner sind eine aussterbende Gruppe. Darüber kann auch die
Statistik der Deutschen Rentenversicherung nicht hinwegtäuschen.
Demnach steigt zwar derzeit die Zahl der Frührentner an. Aber
spätestens in 30 Jahren werden sie in der deutschen Gesellschaft
keine relevante Gruppe mehr sein. Dazu genügt ein Blick in die
Lohntüte: Wer sich heute entscheidet, den wohlverdienten Ruhestand um
ein paar Jahre vorzuverlegen, und damit Abschläge bei der Rente in
Kauf nehmen kann, hatte die Gnade der frühen Geburt.
Die Anwartschaften der heutigen Frührentner wurden nämlich im
Wesentlichen in den 1980er- und in Teilen der 1990er-Jahre begründet.
Also in einer Zeit, als die deutsche Wirtschaft brummte und sich
dieser Erfolg auch noch in stattlichen Löhnen und Gehaltssteigerungen
wiederfand. Die daraus resultierenden Beitragszahlungen von damals
machen es den Betroffenen heute möglich, sich trotz Kürzungen
deutlich früher aus dem Berufsleben zu verabschieden.
Wer derzeit einen Blick in die Verträge der meisten
Berufseinsteiger wirft, erkennt den Unterschied: Niedrige Gehälter
und hohe Abgaben sind typisch. Von diesen Jungen können nur wenige
erwarten, am Ende eines langen Berufslebens Ansprüche für eine
auskömmliche Rente aufgebaut zu haben. Für sie würde die Entscheidung
für eine frühere Rente den Gang in die Altersarmut bedeuten.
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