(ots) - Kein Heilsbringer
Das dürfte Wasser auf die Mühlen der Gentechnik-Gegner sein: Falls
tatsächlich Genmais in den USA eines Tages seine Wirkung verfehlt,
weil Schädlinge resistent gegen ein Bakterium sind, wäre das ein
Fiasko für Konzerne wie Monsanto, Syngenta oder Bayer. Und eine
Katastrophe für die Bauern, die blind den Gewinn-Versprechen der
Unternehmen vertrauten. Viele von ihnen gerieten stattdessen durch
Knebelverträge in eine unerträgliche Abhängigkeit.
Auch ist längst nicht erwiesen, dass Gentechnik als Heilsbringer
der Welt taugt. Bevor man etwa darauf setzt, den Kampf gegen den
Hunger allein mit gentechnischen Methoden zu lösen, wäre es weitaus
klüger, die Verteilung von Lebensmitteln anders zu gestalten. Denn
die weltweit produzierten Nahrungsmittel reichen eigentlich aus, um
eine Milliarden-Bevölkerung zu ernähren.
Eines müssen allerdings auch die Gentechnik-Kritiker zur Kenntnis
nehmen: Die Emotionalisierung der Debatte um Für und Wider dieser
Technologie hilft nicht weiter. Denn immerhin werden weltweit auf
rund 150 Millionen Hektar gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut.
Spitzenreiter sind die USA mit fast 70 Millionen Hektar. Europa mit
92 000 Hektar und Deutschland mit zwei Hektar spielen zwar kaum eine
Rolle. Doch sind die wirtschaftlichen Verflechtungen, zum Beispiel
bei genverändertem Futter-Soja so groß, dass man die Augen davor
nicht verschließen kann.
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