Die „Projektgruppe Meerrettichanbau“ verständigte sich in Baiers-dorf auf ein umfassendes Maßnahmenbündel, um den Anbau der scharfen Wurzeln zu sichern und die Erzeugung stetig zu optimieren –– Landesanstalten, Ämter und Uni mit Erzeugern und Herstellern an einem Tisch
(firmenpresse) - Baiersdorf, 25. Juli 2008 – „Wir freuen uns sehr, dass dem Meerrettich nun die fachliche Aufmerksamkeit zukommt, die er schon lange verdient hat.“ Mit diesen Worten kommentierte Hanns-Thomas Schamel die Konstituierung der „Projektgruppe bayerischer Meerrettichanbau“, für die der bayerische Landwirtschaftsminister Josef Miller vor kurzem grünes Licht gegeben hatte. Geplant sind unter anderem die wissenschaftliche Begleitung des Anbaus und die fachliche Unterstützung vom Feld bis ins Glas. Am 22. Juli 2008 traf sich die Projektgruppe zum ersten Mal im mittelfränkischen Baiersdorf.
Für den Baiersdorfer Meerrettichhersteller Schamel, mit über 90 % bedeutendster Abnehmer der heimischen Rohware, ist die Arbeit der Projektgruppe entscheidend, um die „qualitative Sonderstellung des hiesigen Meerrettichs“ zu sichern. Die Geschäftsführer Hanns-Thomas und Hartmut Schamel sagten der Projektgruppe ihre persönliche engagierte Mitarbeit zu.
Vom Erzeugerverband Fränkischer Meerrettich kam die Initialzündung, die Projektgruppe einzurichten. Ziel dabei war es, die Zukunft des Meerrettichanbaus in der Region sicherzustellen. Damit dieses Ziel auf breiter Basis erreicht werden kann, arbeiten in der Projektgruppe die unterschiedlichsten Einrichtungen zusammen. So will künftig die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau gemeinsam mit der Universität Erlangen-Nürnberg die unterschiedlichen Sorten der scharfen Wurzeln erforschen und entsprechende Versuche auch mit biologischem Anbau unternehmen.
Die Bayerische Landeanstalt für Landwirtschaft ist mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen dabei: Von Tests über Krankheitserreger und Pilzkrankheiten bis zur Mechanisierung der Behandlung der geernteten Wurzeln reichen ihre Aufgaben. Das Amt für Landwirtschaft und Forsten in Ansbach soll Sortenversuche im konventionellen Anbau übernehmen. Gewünscht wäre zudem eine Diplomarbeit an der Fachhochschule Weihenstephan-Triesdorf, die sich mit der Arbeitswirtschaft des gesamten Produktionsverfahrens für Meerrettich beschäftigt.
Und schließlich wird der Lehrstuhl für Pharmazeutische Biologie der Universität Erlangen-Nürnberg mit Arbeiten zur Sprosskultur, Untersuchungen zu den Inhaltsstoffen und der Entwicklung von Verfahren beteiligt sein.
Hartmut Schamel: „Die Projektgruppe hat ein ganzes Maßnahmenbündel geschnürt, das zeigt, wie notwendig dieser Schritt im Sinne unserer langen Meerrettichtradition in Franken und Bayern war.“ Bei Projektleiter Josef Hofbauer vom Amt für Landwirtschaft in Fürth, das die Aktivitäten koordiniert, werden in den nächsten Tagen die Planungen der Beteiligten im Einzelnen zusammenlaufen. Dabei wird auch der Finanzbedarf eruiert.
Die Erzeugergemeinschaft Franken-Meerrettich und die Schutzgemeinschaft Bayerischer Meerrettich g.g.A. wiesen bei der Sitzung der Projektgruppe Meerrettichanbau auf die existentielle Wichtigkeit dieses Projektes für weit über hundert fränkische und bayerische Krenbauernfamilien hin.
Familientradition seit 1846
Die Schamel Meerrettich GmbH & Co. KG mit Sitz im mittelfränkischen Baiersdorf ist Marktführer im Bereich der Meerrettich-Produkte. Die Region rund um Baiersdorf ist das traditionsreichste Meerrettich-Anbaugebiet der Welt. Heute stammen über 50 Prozent aller Meerrettich-Kreationen auf deutschen Esstischen aus dem Hause Schamel. In dem Familienunternehmen produzieren ca. 50 Mitarbeiter ein breit gefächertes Sortiment an Delikatessen aus der scharfen Wurzel, 15 Prozent davon für den Export.
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Franziska Lexa
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