(ots) - Ein Kommentar von Gerhard Voogt:
Das Forschungszentrum Jülich will seinen Atommüll mit etlichen
Castor-Transporten ins Zwischenlager Ahaus entsorgen. Die Genehmigung
für das Lager in Jülich läuft im Jahr 2013 aus und könne nicht
verlängert werden, weil deutlich höhere Sicherheitsstandards
erforderlich seien, heißt es in Jülich. So weit, so nachvollziehbar.
Doch die Argumentation hat einen Haken: Das Zwischenlager in Ahaus
ist fast genauso alt wie das in Jülich - und ebenso wenig wie dieses
gegen Flugzeugabstürze gesichert. Ein deutliches Plus an Sicherheit
wird durch die Lagerung im Münsterland also nicht gewonnen. Worum
geht es dann? Ums Geld. Die kostspielige Modernisierung des Lagers in
Jülich müsste zu großen Teilen der Bund bezahlen, der 90 Prozent der
Anteile hält. Castor-Transporte sind zwar politisch unbequem, aber
wesentlich günstiger als der Umbau des Lagers in Jülich. Hinzu kommt,
dass die Kosten für den Polizeieinsatz bei den Anti-Castor-Protesten
beim rot-grün regierten Land hängenblieben. Die Lagerung der Castoren
besorgt die Bürger. Sie wünschen sich keine
Schwarzer-Peter-Spielchen, sondern Ehrlichkeit. Dazu gehört: Wer den
Atommüll sicher lagern will, muss das Lager in Ahaus ertüchtigen.
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