(ots) - Miese Quote
Leistung muss belohnt werden. Deshalb macht das
Deutschland-Stipendium, das sich an gute und zugleich sozial
engagierte Studierende richtet, grundsätzlich Sinn. Zumal der Ansatz
richtig ist, die Wirtschaft in die Pflicht zu nehmen. Schließlich
sind es die Unternehmen, die später von gut ausgebildeten Akademikern
profitieren wollen.
Und doch dürfte es gerade dieser Aspekt sein, der für
Anlaufschwierigkeiten des neuen Stipendien-Programms verantwortlich
ist. Denn nicht jedes Studium führt zu einem Arbeitsplatz im
Mittelstand oder bei Großkonzernen, sondern etwa zu Anstellungen im
öffentlichen Dienst - ohne direkten Nutzen für mögliche Co-Sponsoren.
Es sei schwer, etwa für Lehramtskandidaten Stipendien einzuwerben,
berichtet die Universität Osnabrück. Das darf nicht sein. Hier muss
ein Umdenken in den Führungsetagen der Unternehmen stattfinden - weg
vom Firmen-Egoismus. Denn jeder Hochschulabsolvent ist ein Gewinn für
die Gesellschaft insgesamt.
Dass sich bundesweit bislang nur rund 5300 Unterstützer gefunden
haben, die jeweils bereit sind, wissenschaftlichen Nachwuchs mit 1800
Euro jährlich zu fördern, ist fast schon beschämend - das sind nicht
einmal 15 Firmen je Landkreis oder kreisfreie Stadt. Bleibt zu
hoffen, dass diese miese Quote schnell besser wird - vielleicht auch
dank effektiverer Werbestrategien der Hochschulen.
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