(ots) - Die Studie von A.T. Kearney zeigt erstmals auf,
dass die Verwaltungskosten im öffentlichen deutschen
Gesundheitssystem im Jahr 2010 tatsächlich 40,4 Milliarden Euro
betragen haben. Das bedeutet konkret, dass von jedem einzelnen Euro
Beitragszahlung höchstens 77 Cent für direkt am Patienten
wertschöpfende Tätigkeiten ausgegeben werden konnten. Die 23
prozentige Verwaltungskostenquote des Gesundheitssystems ist um den
Faktor 3,8 höher als der durchschnittliche Wert in deutschen
Industrieunternehmen, der 6,1 Prozent beträgt. Darüber hinaus kommt
die Studie zu dem Ergebnis, dass 68 Prozent der gesamten
Verwaltungskosten bzw. 27,5 Milliarden Euro durch die GKV verursacht
werden. Das entspricht einem tatsächlichen Verwaltungsaufwand von
15,6 Prozent bezogen auf die 176 Milliarden Euro Gesamtausgaben.
Dieser Verwaltungskostenanteil ist um den Faktor 2,9 größer als die
von der GKV offiziell berichteten Verwaltungskosten von 5,4 Prozent
bzw. 9,5 Milliarden Euro. Die Studie hat bezogen auf die
Verwaltungskosten ein Einsparpotenzial von mindestens 13 Milliarden
Euro identifiziert. Von jedem Beitrags Euro können mindestens 8 Cent
eingespart werden. "Der Beitragssatz ließe sich von 15,5 Prozent auf
mindestens 14,2 Prozent senken", so Dr. Oliver Scheel, Partner bei
A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereichs Pharma & Healthcare.
Das Einsparpotenzial beträgt somit konkret 252,90 Euro pro
Beitragszahler pro Jahr oder 1,3 Prozentpunkte des Beitragssatzes.
Das deutsche Gesundheitswesen verfügt über ein signifikantes und
bislang ungenutztes Effizienzsteigerungs- und
Kostendämpfungspotenzial. Im Rahmen der unabhängigen und
eigenfinanzierten Studie wurde im Zeitraum Juni bis August 2011 eine
Marktforschungsanalyse mit 6.000 Leistungserbringern durchgeführt.
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