(ots) - "Keine Steuergelder für Meereszerstörung"
forderten Greenpeace-Aktivisten heute Morgen auf einem Schwimmbanner
vor dem Fischtrawler "Jan Maria" am Westkai im Fischereihafen
Bremerhaven. Sie protestierten damit gegen das Auslaufen der
schwimmenden Fischfabrik und die zerstörerische Ausbeutung der Ozeane
durch die EU-Fischereiflotte.
Die drei Schwimmer vor der "Jan Maria" setzten fort, was
Greenpeace-Kletterer gestern Morgen begonnen hatten. Sieben Stunden
lang hingen Aktivisten der unabhängigen Umweltschutzorganisation aus
Protest gegen die Ãœberfischung der Meere an den Haltetauen der "Jan
Maria", bis die Polizei die Kletterer herunterholte. Taucher hatten
eine Kette an der Schiffsschraube befestigt.
Steuergelder finanzieren Ausbeutung der Ozeane
Der Fischtrawler "Jan Maria" gehört mit einer Länge von 117 Metern
und rund 5.000 Tonnen Ladekapazität zu den größten Schiffen der
Fischereiflotte in der Europäischen Union (EU). Deren Fangkapazität
ist zwei bis dreimal höher als für eine nachhaltige Fischerei gut
wäre. Die Folge: Die Fischbestände in EU-Gewässern sind massiv
überfischt, die Fangflotte ist hoch subventioniert und beutet andere
Meeresregionen aus, wie zum Beispiel vor Westafrika. In die "Jan
Maria" sind seit 1999 über 23 Millionen Euro direkte und indirekte
EU-Fördergelder geflossen, wie ein aktueller Bericht von Greenpeace
zeigt (http://gpurl.de/V6oq4).
Fischereiminister versagen beim Schutz der Meere
Die EU-Fischereiminister haben erneut wirtschaftliche Interessen
über den Schutz der Fischbestände gestellt als sie Mitte Dezember die
jährlichen Fisch-Fangquoten beschlossen. Fast nie folgen die Minister
den Empfehlungen der Kommission. Stattdessen erlauben sie höhere
Fangquoten oder schwächen die empfohlenen Reduzierungen ab. So wurde
zum Beispiel für Hering in der südlichen Nordsee eine Erhöhung um 68
Prozent beschlossen anstelle der empfohlenen 19 Prozent. Für den
Kabeljau im Seegebiet des Kattegatts hatte die Kommission einen
Fangstopp gefordert, entschieden haben die Minister jedoch nur, die
Quote um 30 Prozent zu reduzieren.
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