(ots) - Senioren-Quote hilft den Falschen
Endlich Zeit für eine Fahrradtour, vielleicht sogar eine
Kreuzfahrt: Viele Arbeitnehmer im höheren Alter sehnen sich dem
Ruhestand so sehr entgegen, dass sie aus eigenem Antrieb in Frührente
gehen, und Abschläge bei den Bezügen in Kauf nehmen. Trotzdem
schlagen Politiker aus SPD und Union sowie Gewerkschaften vor, dass
den über 60-Jährigen per Gesetz mehr Jobs zur Verfügung gestellt
werden, eine "Opa-Quote".
Diese Forderung geht in die falsche Richtung. Tatsächlich sind für
die Älteren bereits genügend Jobs vorhanden: Der Anteil der
Beschäftigten bei den 60- bis 64-Jährigen hat sich laut
Bundesarbeitsministerium zwischen dem Jahr 2000 und 2010 sogar auf
fast 41 Prozent verdoppelt. Zugegeben, da viele dieser Stellen nicht
sozialversicherungspflichtig sind, könnten die
Hinzuverdienstmöglichkeiten auf Honorarbasis noch verbessert werden.
Aber auch die Älteren selbst stehen in der Pflicht. Nur wenn sie sich
weiterbilden, können sie den wachsenden Anforderungen der modernen
Arbeitswelt standhalten. Langjährige Erfahrung allein genügt nicht
mehr.
Als Argument für eine Quote wird zudem die drohende Altersarmut
angeführt. Doch diese ist eher ein Problem künftiger Generationen. Es
sind vor allem Paare mit Kindern und Alleinerziehende, die ein
geringes Einkommen haben. Sie werden in Zukunft die Alten in Armut
sein. Für Kreuzfahrten werden sie jedenfalls kein Geld haben.
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