Vom Tempelhof ins Wattenmeer: Nach Punktlandung entspannt gestrandet
(Berlin/Hamburg) Sie reisen quer durch die Republik, um Zeichen gegen Missbrauch von Kindern zu setzen. In Berlin und im norddeutschen Wattenmeer haben die Familienväter des Vereins Serie-X wieder zugeschlagen: Berlin Tempelhof ist ein geschichtsträchtiger Ort. Hier landeten kurz nach dem Krieg die Rosinenbomber und hielten so die kriegsmüden Bewohner Berlins im kalten Krieg am Leben. Eben einer dieser fliegenden Zeitzeugen, eine Douglas C-47 Skytrain, wurde neben der Skyline des Flughafens am 25. Juli zur „fotoreifen“ Kulisse des insgesamt sechsten Shootings für das Kalenderprojekt der Serie-X.
(firmenpresse) - Der Flughafen war ein Wunschmotiv, welches sich das Produktionsteam von Serie-X ausgesucht hatte. Auf der Landebahn, auf dem sonst die Flugzeuge ausrollen, setzt das Model Armin sein Zeichen gegen den Missbrauch von Kindern. Für den Fotografen Wilfried Adam war diese Produktion die bisher schwierigste, musste er sich doch neben der Wahl des Ausschnitts auch um die richtige Belichtung sorgen, da das Motiv erstmals ins sanfte Abendlicht getaucht werden sollte. Der größte Feind des Fotografen sind Schwankungen der Kamera. Diese thront doch fast schon majestätisch auf einem pneumatischen 12-Meter-Stativ. Diese Rahmenbedingungen verlangen nach einer kurzen Verschlusszeit, was beim Belichten in der Abenddämmerung einem Paradoxum gleicht.
Das Ergebnis übertraf die Erwartungen des Produktionsteams und kann unter der Internetseite serie-x.de/kalender/tempelhof samt Dokumentation betrachtet und verfolgt werden. Auch die anderen bisherigen Produktionen sind detailliert beschrieben: Das Shooting im Freibad ohne Wasser, auf dem Rasen des Wohnzimmers der Borussia in Dortmund, dem Zeichen auf dem Zugspitzplateau, auf der Schwarzenbach-Talsperre, der Südkurve des Hockenheimrings, Tempelhof und dem Wattenmeer.
Direkt nach dem Shooting in der Hauptstadt ging es für das Team weiter nach Cuxhaven auf die Insel Neuwerk, die mitten im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer liegt, der Kulisse für das siebte Shooting des geplanten Serie-X-Kalenders. Auf der Insel gibt es außer den Traktoren der Bauern und zwei Fahrzeugen der Bauhofarbeiter keinerlei Autoverkehr. Deshalb mussten sich die Mitglieder des Teams vor den Handkarren spannen, um Fotoausrüstung und Stativ vom Heuhotel zum Wattenmeer zu transportieren - eine wahrlich schweißtreibende Angelegenheit bei 32 Grad am vergangenen Sonntag, 27. Juli, auf der Suche nach dem passenden Motiv. Das Resultat mit Model Reiner kann auf der Homepage serie-x.de betrachtet werden: Und, beim Überblick kann der Kunstverstehende nachvollziehen, wie die Väter Zeichen setzen, als kleines bestimmtes X und damit Teil eines meisterhaft inszenierten Fotos. Nicht nur vom Standpunkt aus gesehen ist das „hohe“ Kunst. Eine neue Art von Kunst, an der am Ende Kinder profitieren.
Das Projekt der Serie-x ist NICHT zu vergleichen mit den Werken eines Künstlers namens Spencer Tunick. Auf dem Kunstmarkt erzielen seine Fotografien unter Umständen fünfstellige Beträge. Das will der Verein Serie-X auch – in der Summe erreichen. Doch hier setzt man nicht auf massenhafte Nacktheit, sondern setzt einzelne Zeichen – quer durch die Republik. Zwar ist das jeweilige „Model“ beim Shooting auch nackt – es liegt aber auf dem Bauch und nimmt nur einen verschwindend kleinen Teil des Bildes ein. Doch dieser Reizpunkt ist gewollt und wird erklärt: „Wir bestimmen selbst über unsere Körper und was damit gemacht wird, das muss auch für Kinder gelten. Bei sexuell missbrauchten Kindern wurde diese Selbstbestimmung, mit welchen Mitteln auch immer, außer Kraft gesetzt“, sagt der Iniatiator des Projektes, Bernd Köhle. „Natürlich ist es mit dieser sanften Provokation auch einfacher auf uns aufmerksam zu machen - Ein Kalender mit Edelweiss-Bildchen wird wohl niemanden interessieren“, so Köhle weiter, der die bisherige eher zurückhaltende Medienresonanz allerdings nicht ganz versteht: „Die jüngsten Fälle aus Österreich füllen ganze Seiten im Blätterwald und sie zeigen wie aktuell das Thema ist. Wir wollen nur eins: Indirekt den Opfern helfen. Wir sind alle Familienväter mit glücklichen Kindern. Aber in dieser Welt gibt es viel zu viele Fälle, wo Kinder Opfer werden und Unterstützung brauchen.“ Köhle schneidet damit ein Thema an, das wohl noch immer eines mit dem Prädikat „Tabu“ ist. „Bisher brachte man Männer im Zusammenhang mit Kindesmissbrauch nur als Täter in Verbindung“.
Die Väter der Serie-x beweisen anderes: Der Erlös aus dem Verkauf der Kalender für das Jahr 2010, der bereits im September 2009 druckfrisch von Firmen und Privatpersonen bestellt werden kann, kommt zu 100 Prozent Organisationen und Projekten zu Gute, die missbrauchten Kindern und deren Angehörigen zur Seite stehen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Ein Zeichen im Wattenmeer zu setzen war schon eine große logistische Leistung für die Väter aus Süddeutschland bei Stuttgart. Und es geht weiter: Am Donnerstag, 7. August wird das Team wieder aufbrechen – ins Saarland zum Weltkulturerbe der UNESCO, der Völklinger Hütte, dem achten Motiv des Kalenders.
Der Verein Serie-X e.V., der Ende Februar 2008 gegeründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, durch den Verkauf, des eigens für den Verein produzierten Kalenders "Serie-X, Väter setzen Zeichen gegen den Missbrauch von Kindern", Gelder zu generieren, die Organisationen zu Gute kommen, die sich für missbrauchte Kinder und deren Angehörigen einsetzen.
Serie-X e.V.
Brückenstraße 6
72669 Unterensingen
Tel.: 0151 57337155
E-Mail: info(at)serie-x.de
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