(ots) - Zuspitzung vermeiden
Ärzte drohen mit Arbeitskampf: Solche Schlagzeilen sind immer
wieder ein Aufreger der besonderen Art. Denn es ist natürlich etwas
anderes, ob die Müllabfuhr oder eine Klinik bestreikt wird. Dennoch:
Grund zur Panik besteht nicht.
Denn erstens werden Patienten mit akuten Problemen auch im Fall
von Streiks weiter versorgt. Und zweitens ist noch lange nicht
sicher, dass es auch tatsächlich zu Arbeitsniederlegungen kommt.
Schließlich besteht bis Ende Januar weiter Gelegenheit, sich doch
noch auf einen Kompromiss zu einigen, Vorbild könnte der
Tarifkonflikt an den Unikliniken sein, der im November vergangenen
Jahres in letzter Minute beigelegt werden konnte. Seither erhalten
die Uni-Mediziner 3,6 Prozent mehr Gehalt. Und so schwer es Städten
und Kreisen fallen mag, die Ärzte an den kommunalen Kliniken werden
sich gleichfalls nicht mit Brosamen abspeisen lassen.
Fest steht freilich auch: Die fetten Jahre sind vorbei. So fasste
jedenfalls das Rheinisch-Westfälische Institut für
Wirtschaftsforschung unlängst die Situation der Krankenhäuser
zusammen. Jeder zehnten Klinik droht demnach schon bald die
Schließung. Dieser Prozess könnte sich durch einen Anstieg der
Personalkosten noch beschleunigen. Zudem ist zu erwarten, dass die
Arbeitgeber ihrerseits Zugeständnisse durchsetzen werden. Ebenso wie
anderen Beschäftigten droht den Medizinern wohl eine weitere
Arbeitsverdichtung.
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