(ots) - Ein Doppelsieg zum Auftakt. Normalerweise müssten
die Republikaner Mitt Romney um den Hals fallen und sich hinter ihm
versammeln. So klar ist seit 35 Jahren kein Kandidat um die
Präsidentschaft ins Wahljahr gestartet. Romney aber bleibt fürs erste
der ungeliebte Sohn in der kapriziösen republikanischen
Parteifamilie. Seine wechselhafte und unter dem Strich reichlich
moderat-liberale Politik-Biografie ist vielen Anhängern der reinen
Lehre ein Dorn im Auge. Aber man darf die Entschlossenheit Romneys
nicht unterschätzen. Der Multimillionär hat die größte "Kriegskasse",
die meisten Unterstützer in der Hochfinanzwelt und die
professionellste Wahlkampfmaschine. Gewinnt er auch in South
Carolina, ist das Rennen wahrscheinlich gelaufen. Bis November bliebe
Obamas Demokraten dann viel Zeit, den ehemaligen Finanzhai nach allen
Regeln der Kunst zu zerlegen. Romneys Ideen für das Amerika von
morgen - die USA als uneinholbar führende Militärmacht, als krasser
Gegenentwurf zum europäischen Sozialstaatsmodell, als auf
Alleinführungsanspruch pochende Supermacht - erinnern an die Rhetorik
des Kalten Krieges. Sie sind von vorgestern. Wie Romney.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion(at)waz.de