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Lernen in der Natur, im Labor und Museum / Außerschulische Lernorte gewinnen immer mehr an Bedeutung

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(ots) -
Erste Stunde Mathe, zweite Stunde Deutsch, dritte Stunde
Geschichte: Vieles in der Schule ist Routine. Und Routine muss ab und
zu durchbrochen werden. Etwa, indem der starre Stundenplan
unterbrochen und der Lernort verlegt wird. Vom Klassenzimmer ins
Museum, ins Science Center oder auf den Bauernhof. So unterschiedlich
diese Einrichtungen auch sein mögen, eines eint sie: Sie alle sind
außerschulische Lernorte. Orte also, an denen außerhalb der Schule,
aber unter ihrer Beteiligung gelernt wird.

Außerschulische Lernorte sind über ganz Deutschland verteilt.
Theater, Museen oder Zoos bieten spezielle Programme für die Schulen.
Rund 300 Schülerlabore an Universitäten, in Science Centern, Museen
und der Industrie laden zum Forschen und Experimentieren ein. Und an
zirka 80 ganz besonderen Lernorten können Kinder bundesweit erleben,
wo ihr Essen herkommt: auf Bauernhöfen, die in der
Arbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof zusammengeschlossen sind.

Lernen außerhalb der Schule ist eigentlich nichts Neues. Lehrer
und Schüler besuchten auch früher schon Orte und Ereignisse außerhalb
des Schulgeländes. Neu ist aber die professionelle Verknüpfung des
außerschulischen Lernens mit den Inhalten der Lehrpläne. Genau da
setzen die außerschulischen Lernorte mittlerweile an, unterstützt
werden sie dabei von den einzelnen Bundesländern.

So verfügt beispielsweise Niedersachsen inzwischen allein im
Themenfeld Bildung für nachhaltige Entwicklung über rund 40
anerkannte außerschulische Lernorte, die pädagogisch betreut und
beraten werden.

Ein ganz besonderer außerschulischer Lernort ist die Autostadt.
Ihre pädagogische Arbeit zeichnet sich durch eine in Deutschland
einmalige Kooperation aus: Gemeinsam mit dem niedersächsischen
Kultusministerium hat sie das "Curriculum Mobilität" entwickelt. Das




ist ein fächerübergreifender Lehrplan rund um das Thema Mobilität,
der 2002 an allen niedersächsischen Schulen eingeführt wurde. Und
kürzlich erst haben Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern gemeinsame Maßstäbe für die außerschulische
Umweltbildung verabredet.

In den letzten Jahren ist viel Geld ins außerschulische Lernen
gesteckt worden. Die schlechten PISA-Ergebnisse und die Erkenntnis,
dass der Fachkräftemangel in den so genannten MINT (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaften, Technik)-Fächern über kurz oder lang
ein großes Problem für den Standort Deutschland werden würde, haben
etliche Akteure - von der Wissenschaft über Industrie und Politik bis
hin zu etlichen Stiftungen - dazu bewogen, außerschulische Lernorte
zu fördern.

"Die außerschulischen Lernorte könnten sich zu einer verlässlichen
Säule in unserem Bildungssystem entwickeln und authentische
Erfahrungen aus Forschung und Arbeitswelt in den Unterricht
rückkoppeln", resümierten Dr. Katrin Engeln und Prof. Dr. Manfred
Euler vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften
in Kiel (IPN) bereits vor sieben Jahren. Voraussetzung dafür sei
unter anderem die stärkere systematische Verknüpfung mit der Aus- und
Fortbildung von Lehrkräften, erklärten die beiden Experten. Hilfreich
für die Lehrer wäre auch eine bundesweite Datenbank mit allen
außerschulischen Angeboten. Die ist bislang jedoch nicht in Sicht.
Immerhin aber listen die meisten Landesbildungsserver ihre
außerschulischen Lernangebote auf. Einen realitätsnahen Eindruck von
dem, was außerschulische Lernorte bieten und leisten, können sich die
Besucher der diesjährigen didacta verschaffen. Erstmals gibt es
nämlich in Hannover eine Sonderschau zum außerschulischen Lernen. Als
Partner institutioneller Bildungseinrichtungen laden die
außerschulischen Lernorte hier zum Mitmachen und Gespräch ein.

Dazu auf der didacta

LernArt außerschulisch. Eine Sonderschaufläche zum außerschulischen
Lernen 14. bis 18. Februar 2012
Halle 23, Stand C53

Mathematische Experimente und Einsichten
Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher, Mathematiker an der
Justus-Liebig-Universität, Gießen, und Direktor des Mathematikums 18.
Februar 2012, 13 bis 14 Uhr
Forum Unterrichtspraxis, Halle 16, Stand E36



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