(ots) - Die Vorstellung, dass all die jungen Fußballer, die
in irgendeiner Profiliga spielen, vom Himmel gefallen sein könnten,
ist einfach absurd. Diese 17-, 18-, 19-Jährigen mussten darauf
zuarbeiten, Profis zu werden. Und sie mussten natürlich sehr früh
darauf zuarbeiten. Doch wann darf Professionalisierung einsetzen? Ist
es nicht zum Beispiel furchtbar, wenn schon ein 13-Jähriger von einem
Klub zum nächsten transferiert wird? Nun, wenn die Eigenmotivation
beim Jugendlichen hoch ist und Eltern und Vereine sich ihrer
Verantwortung bewusst sind, dann eher nicht. Der junge Fußballer näht
ja keine Bälle, er schuftet nicht in einer Fabrik, sondern spielt das
Spiel, das er spielen will, in dem er groß werden will wie seine
Vorbilder. Und verantwortungsbewusste Eltern erkennen die Ziele ihrer
Kinder und versuchen, ihnen zu helfen. Und verantwortungsbewusste
Vereine wissen, dass sie einer Fürsorgepflicht auf allen Ebenen
genügen müssen. Doch obwohl so viele Jugendliche vom Fußball träumen,
obwohl die Vorstellung, dass 17-jährige Profis nicht früh auf diesen
Fußball zugearbeitet haben könnten, absurd ist: Nach jeder
Schlagzeile, die berichtet, dass wieder ein 13-Jähriger irgendwo
angeheuert hat, bleibt ein unangenehmes Gefühl zurück. Einfach, weil
es sich beim Fußball auch um ein menschenverachtend mieses Geschäft
handeln kann.
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