(ots) - Licht am Ende des Tunnels
Zur Abwechslung einmal gute Nachrichten von den Finanzmärkten:
Italien und Spanien, zwei Schwergewichte der Euro-Zone, können wieder
zu deutlich besseren Konditionen Kredite aufnehmen. Um deutsche
Anleihen zu ersteigern, zahlten Investoren unlängst sogar erstmals
drauf, statt Zinsen zu verlangen. Außerdem glänzt die Bundesrepublik
durch eine unerwartet niedrige Neuverschuldung im vergangenen Jahr.
Ist dies die Wende? Zeichnet sich jetzt endlich ein Ende der
Schuldenkrise ab?
Die aktuellen Nachrichten machen ein wenig Hoffnung. Zweifellos
reagieren die Finanzmärkte auf erste Reformen unter anderem in
Italien und Spanien. Unübersehbar ist die Entwicklung aber auch auf
die gigantischen Finanzmittel zurückzuführen, mit denen die
Europäische Zentralbank gegenwärtig die Banken versorgt. Dieses Geld
wird nun zum Teil in Staatsanleihen angelegt. Die EZB lindert damit
die Probleme. An den Ursachen der Krise ändert sich damit aber noch
nichts.
Für eine Entwarnung ist es deshalb zu früh. Denn die EU-Staaten
sind und bleiben übermäßig verschuldet, schleppen sich mit einem
Klotz am Bein durchs neue Konjunkturtal. Hinzu kommen massive
strukturelle Defizite, so im unterentwickelten Griechenland, aber
auch in Italien, wo Steuerhinterzieher dem Staat jährlich 120
Milliarden Euro vorenthalten können. Fazit: Die Europäer müssen noch
einen weiten, beschwerlichen Weg bewältigen, auch wenn Licht vom Ende
des Tunnels kündet.
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