(ots) - Die Einschätzung der Bundesregierung, dass die
deutsche Wirtschaft nach zwei konjunkturell schwachen Quartalen im
Winterhalbjahr 2011/12 wieder auf einen Wachstumspfad einschwenken
und im Jahresdurchschnitt um 0,75 Prozent wachsen werde, hält der
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
für realistisch, wenn die europäische Politik die richtigen
Entscheidungen trifft. "Die Rückkehr zu einem soliden Wachstum in
Deutschland setzt voraus, dass Europa weiter auf dem Weg zur
Stabilitätsunion voranschreitet", so Dr. Andreas Martin,
Vorstandsmitglied des BVR.
Mit dem Fiskalpakt, der auf dem EU-Gipfel Ende Januar beschlossen
werden solle, müssten sich die Eurostaaten glaubwürdig zu einer
nachhaltigen Haushaltspolitik verpflichten. "Auf keinen Fall darf der
neue Fiskalpakt verwässert werden", so Martin. Auch müssten die
schwächeren Staaten weitere Fortschritte bei der Stärkung ihrer
Wettbewerbsfähigkeit machen. Dann werde auch die Unsicherheit über
die Zukunft des Euro zurückgehen.
Der BVR prognostiziert für das laufende Jahr mit 0,5 Prozent ein
etwas niedrigeres Wirtschaftswachstum als die Bundesregierung. Nach
jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das
Bruttoinlandsprodukt Deutschlands im vierten Quartal 2011 gegenüber
dem Vorquartal preis-, kalender- und saisonbereinigt um rund 0,25
Prozent zurückgegangen. Auch für das laufende erste Quartal ist gemäß
der aktuellen BVR-Prognose eine weitere Schrumpfung nicht
auszuschließen. Da sich der Arbeitsmarkt aber weiterhin in einer
robusten Lage befindet und die Finanzierungsbedingungen der
Unternehmen insgesamt günstig bleiben, ist nach Einschätzung von
Martin ein Abgleiten in eine rezessive Phase eher unwahrscheinlich.
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