(ots) - Herausforderung für uns alle
Egal, was man der Grünen Woche von Schlemmermeile bis Lobbyshow
vorwerfen kann, eines erreicht die weltgrößte Agrarmesse Jahr für
Jahr: Sie regt zu einer zuweilen sehr emotional geführten Debatte
über Themen an, die den Bauern auf den Nägeln brennen. Im vergangenen
Jahr waren es diverse Skandale, dieses Mal dürfte der Einsatz von
Antibiotika noch für manches verbale Gefecht sorgen. Der heute
präsentierte Agrarbericht wirft zudem ein Schlaglicht auf eine
Entwicklung, die schon lange aus dem Ruder geraten ist. Denn selbst
der Bauernschaft durchaus gewogene Behörden wie der Landkreis Emsland
haben wegen der Haltung von Masthähnchen bereits die Notbremse
gezogen, und das auch nur mit einem verwaltungstechnischen Kniff.
Neuerdings müssen Antragsteller für den Neubau eines Maststalls ein
Brandschutzkonzept und Keimgutachten vorlegen. Das Ziel ist klar:
Potenzielle Investoren sollen abgeschreckt werden. Das ist eigentlich
ein Armutszeugnis, aber dem Umstand geschuldet, dass Landkreise
genehmigen müssen, was geltendem Recht entspricht.
Die Art der Tierhaltung ist eine Herausforderung nicht nur für
Landwirte, sondern auch für Vermarkter und Verbraucher. Die Frage
lohnt, ob der Einzelne etwas weniger Fleisch verzehren sollte. Dieser
Verzicht könnte in einen Erfolg münden: Der Verbraucher zahlt nicht
mehr als heute, ein Bauer erhöht seinen Gewinn, und den Tieren geht
es besser.
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