(ots) -
Die großen Industrieländer haben in der Wirtschaftskrise gut 240
Milliarden Euro für Projekte in der Umwelttechnologie ausgegeben.
Deutsche Unternehmen sind in einigen dieser Branchen zwar
international führend, haben aber kaum von den grünen Staatshilfen
profitiert, wie eine Untersuchung des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln (IW) zeigt.
Die Gründe: Viele Projekte sind langfristig ausgelegt,
kurzfristige Hilfen verpuffen schlicht. Ein Vergleich der wichtigsten
Photovoltaik-Märkte etwa zeigt, dass besonders in jenen Ländern das
Geschäft mit der Sonnenenergie brummt, in denen die reguläre,
langfristige Förderung besser geworden ist, unabhängig von
Konjunkturpaketen. In Deutschland hat in den Krisenjahren 2009 und
2010 jeder zusätzlich für Photovoltaik ausgegebene Konjunktur-Euro
die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nur um etwa 60 Cent erhöht -
auch, weil rund 60 Prozent der gekauften Anlagen gar nicht von
deutschen, sondern von ausländischen Herstellern produziert wurden.
Wirkung zeigten dagegen die 3,3 Milliarden Euro, die hierzulande in
die energetische Gebäudesanierung geflossen sind. Durch zahlreiche
wirtschaftliche Verflechtungen profitierten viele Branchen - jeder
vom Staat extra investierte Euro hat unterm Strich eine zusätzliche
Nachfrage von 1,40 Euro ausgelöst.
Holger Techert, Markus Demary: Kombinierte Konjunktur- und
Klimapolitik - Chance für die deutsche Umweltindustrie?, IW-Analysen
Nr. 75, Köln 2012, 110 Seiten, 19,90 Euro. Versandkostenfreie
Bestellung unter: www.iwmedien.de/bookshop
Pressekontakt:
Ansprechpartner im IW: Holger Techert, Telefon: 0221 4981-748
Dr. Markus Demary, Telefon: 0221 4981-732