(ots) -
- Eines der umsatzstärksten Arzneimittel in der Gesetzlichen
Krankenversicherung, Zyprexa® (Wirkstoff: Olanzapin), ist im
September 2011 aus dem Patent gelaufen.
- Der Patentablauf ermöglicht intensiven Preiswettbewerb auf
diesem für die Krankenkassen so ausgabenrelevanten
Wirkstoffmarkt. Dafür sorgen die Generikaunternehmen, die ihre
wirkstoffgleichen Arzneimittel jetzt auf diesem Markt anbieten
können.
- Das patentfreie Altoriginal Zyprexa® kostet je nach
Packungsgröße im Januar 2012 bis zu 973 Euro
(Apothekenverkaufspreis). Doch obgleich Generika bereits mehr
als 80 Prozent günstiger sind, verpflichtet das Gesetz die
Apotheken in Deutschland, vielfach das teure Altoriginal
abzugeben.
Der Grund hierfür ist der auch vier Monate nach Patentablauf
fortbestehende Rabattvertrag des Erstanbieters, den dieser aktuell
noch immer mit zahlreichen Krankenkassen mit insgesamt über 32 Mio.
GKV-Versicherten besitzt.
Paradoxe Wirkung von Rabattverträgen: In diesem Fall darf der
Apotheker, selbst wenn er wollte, kein - je nach Packung - um einige
hundert Euro günstigeres Generikum abgeben, da er durch das
gesetzliche Substitutionsgebot des SGB V verpflichtet ist, das
Rabattvertragsarzneimittel abzugeben.
Solche Rabattverträge werden von den Erstanbietern üblicherweise
kurz vor dem Patentablauf geschlossen, wenn Generika noch nicht auf
dem Markt sind, und sie dauern weit über den Ablauf des Patents
hinaus an. Zyprexa® ist dabei kein Einzelfall, sondern zunehmender
Trend, der verstärkt auch auf anderen Wirkstoffmärkten zu beobachten
ist.
Die Folgen dieser Rabattverträge sind bereits ablesbar: Es kommt
zu einer Behinderung des Wettbewerbs durch eine deutlich verlangsamte
Marktdurchdringung von Generika. Ausgerechnet durch das Instrument
des Rabattvertrags, das doch eigentlich zu mehr Wettbewerb führen
sollte.
Pressekontakt:
Bork Bretthauer, Geschäftsführer, Tel: 030-81616090,
E-Mail: info(at)progenerika.de,
http://progenerika.de/de/publik/zahl.2012.html