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Roland Berger-Studie: Asset Management-Branche erlebt strukturellen Wandel / Wachstum in aufstrebenden Märkten wie Asien

ID: 559591

(ots) -

- Die Folgen der Finanzkrise, regulatorische Veränderungen und
demografischer Wandel zwingen die Branche dazu, neue
Marktstrategien zu entwickeln
- Das stärkste Wachstum wird in aufstrebenden Märkten wie Asien
und dem Mittleren Osten erwartet
- Private und institutionelle Kunden stellen immer höhere
Anforderungen an Asset Manager; individualisierte Lösungen sind
gefragt
- Risikomanagement gewinnt nach der Finanzkrise an Bedeutung und
wird zum wichtigen Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb
- Um profitabel zu bleiben, müssen sich Anbieter auf ihre
Kernkompetenzen fokussieren und ihre Effizienz steigern

Asset Management steht vor einem strukturellen Wandel. Wie die
Studie "Redefining Asset Management in New Realities" von Roland
Berger Strategy Consultants zeigt, zwingen die Folgen der
Finanzkrise, regulatorische Veränderungen sowie der demographische
Wandel die Branche zu einer Neuausrichtung. Vor allem der asiatische
Markt zeigt großes Potenzial, dort wuchsen die Asset Pools im
Zeitraum von 2007 bis 2010 um 7 Prozent jährlich. Allgemein herrschen
im internationalen Asset Management deutliche Trends: Profitabel
wachsen können künftig nur die Anbieter, die sich auf ihre
Kernkompetenzen konzentrieren, die Kostenbasis flexibel gestalten und
ihr Produktangebot auf Kundenbedürfnisse ausrichten. Im Zuge der
jüngsten Verwerfungen an den Kapitalmärkten gewinnen außerdem die
Funktion des Risikomanagers sowie eine Fokussierung auf die
Kernkompetenzen an Bedeutung.

"Der zunehmende Wettbewerb, die hohen Anforderungen der Kunden und
die Verschiebung der Märkte in Richtung Asien zwingen
Vermögensverwalter dazu, ihre Strategien und Geschäftsmodelle zu
überdenken, wenn sie profitabel wachsen wollen", erklärt Olaf
Toepfer, Partner von Roland Berger Strategy Consultants.





Aufstrebende Märkte im Fokus

Nach der ersten Finanzkrise im Jahr 2008, bei der Anleger herbe
Verluste hinnehmen mussten und massiv Mittel abzogen, stieg das
weltweit durch Asset Manager verwaltete Vermögen bis 2010 wieder auf
76 Billionen Dollar an. Zwei Drittel davon, also mehr als 50
Billionen Dollar, entfielen auf institutionelle Investoren wie
Versicherungen und Pensionsfonds.

Besonders positiv entwickelt sich der Asset Management-Markt in
den Schwellenländern, allen voran Asien mit einem jährlichen Wachstum
des verwalteten Vermögens um circa 7 Prozent auf derzeit knapp 15
Billionen Dollar. Ein Wachstumstrend, der sich auch in Zukunft
fortsetzen wird. Denn die Experten gehen davon aus , dass in Ländern
wie China im Zuge des volkswirtschaftlichen Wachstums auch das
verwaltete Vermögen bis 2015 um bis zu 14 Prozent jährlich zunehmen
wird. Doch das internationale Geschäft stellt auch hohe
Anforderungen, warnt Toepfer: "Nach wie vor ist Asset Management vor
allem ein lokales Geschäft. Nur wenige internationale
Geschäftsmodelle sind dauerhaft erfolgreich. Allerdings ergeben sich
in Asien aufgrund des Vermögenszuwachses signifikante Chancen für
Asset Manager, die in der Lage sind, ihr Produktportfolio regional zu
differenzieren. Auch strategische Partnerschaften mit lokalen
Anbietern erscheinen durchaus lohnenswert."

Gutes Wachstumspotenzial zeigen auch ausgewählte afrikanische
Länder wie Nigeria und der Mittlere Osten. Dort nahm der Asset
Management-Markt in den vergangenen Jahren um 10 Prozent jährlich auf
knapp 2 Billionen Dollar zu. Rückläufig zeigte sich hingegen der
amerikanische Markt mit einem jährlichen Minus von rund 1 Prozent.
Weiterhin stabil bleibt der deutsche Markt - doch der Wettbewerb
nimmt in der Branche stark zu, warnt Frank Heideloff, Partner von
Roland Berger: "Die Zeiten, in denen Asset Manager schnell und
profitabel wachsen konnten, sind vorbei. Sicherlich wird Deutschland
aufgrund des signifikanten verwalteten Vermögens im internationalen
Vergleich ein wichtiger Markt bleiben. Jedoch erwarten wir hier einen
harten Verdrängungswettbewerb zwischen heimischen und ausländischen
Anbietern, vor allem im Drittvertrieb."

Steigende Ansprüche der Kunden - Risikomanagement gefragt

Um im harten Wettbewerb bestehen zu bleiben, müssen sich Asset
Manager verstärkt auf die Bedürfnisse ihrer Kundschaft fokussieren:
Individualisierte und transparente Produkte sind dabei immer mehr
gefragt. "Kunden sind heute viel besser über die Anlagemöglichkeiten
informiert, agieren professioneller und haben außerdem ein
ausgeprägtes Risikobewusstsein", erklärt Matthias Hübner, Leiter der
deutschen Asset Management Practice von Roland Berger. Denn vor allem
seit der vergangenen Finanzkrise zeigen Investoren eine starke
Risikoaversion.

Die Funktion des Risikomanagers gewinnt daher zunehmend an
Bedeutung. Denn auf dem umkämpften Markt für Asset Management
garantiert er die hohen Sicherheitsstandards der Anlageprodukte und
dient der Vertrauensbildung zwischen Asset Manager und Kunden. "Das
ist in der Branche ein sehr wichtiges Differenzierungsmerkmal und
kann erhebliche Wettbewerbsvorteile schaffen", sagt Hübner.

Fokussierung auf Kernkompetenzen wird wichtiger

Der generelle Trend zu mehr Effizienz und verminderter Komplexität
in der Branche fördert außerdem die Tendenz zum Outsourcing. Dabei
geht es nicht nur um eine Reduzierung der aktuellen Kostenbasis,
sondern vor allem auch eine höhere Flexibilität des Geschäftsmodells,
um für zukünftige Krisen gewappnet zu sein. Somit sollten Asset
Manager ihren Fokus nicht nur auf geringere Bonuszahlungen oder die
Reduzierung von Sachkosten richten, sondern ihr Leistungsangebot
entlang der gesamten Wertschöpfungskette kritisch überprüfen.

Denn die Marktzyklen werden kürzer und die Volatilität wird die
Märkte weiterhin begleiten. "Setzen sich die Stürme an den
Kapitalmärkten fort, könnten einige Anbieter in ernsthafte
Schwierigkeiten geraten", warnt Hübner. "Findet sich dann kein
Käufer, werden sich manche Asset Manager oder deren Eigentümer mit
ganz neuen Themen wie einem geordneten Rückbau oder sogar einer
Komplettabwicklung beschäftigen müssen."

Außerdem zeichnet sich die Asset Management-Industrie durch eine
zunehmende Spezialisierung aus. So werden es zum Beispiel mittelgroße
Asset Manager schwer haben, die hunderte Fonds anbieten und sich
nicht nur als Anbieter für traditionelle Anlageklassen, sondern auch
als Experten für Alternative Assets wie Private Equity, Hedge Fonds,
Real Estate oder Commodities positionieren wollen. "Der Trend in
Richtung Spezialisierung auf einen bestimmten Asset-Bereich ist
eindeutig", erklärt Frank Heideloff. "Und auch in Zukunft werden
Anbieter sich verstärkt auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und
sich aus manchen Asset-Klassen komplett zurückziehen."

Die Studie können Sie kostenlos downloaden unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
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Datum: 24.01.2012 - 10:48 Uhr
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