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Logistik - drohender Stolperstein für die Energiewende / Offshore-Report zeigt: Infrastruktur und Logistik-Know-how muss massiv ausgebaut werden, um Ziele der Energiewende zu erreichen

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(ots) - Der "Nationale Aktionsplan für erneuerbare
Energien" der Bundesregierung sieht vor, dass
Offshore-Windkraftanlagen einen wesentlichen Beitrag zur
Stromerzeugung in Deutschland liefern sollen, um die Kapazität der
Kernkraftwerke zu ersetzen. Das Ziel sind zehn Gigawatt installierte
Leistung bis 2020. Aktuell sind Anlagen mit weniger als 500 Megawatt
in Betrieb, das sind knapp fünf Prozent der in acht Jahren
angepeilten Kapazität.

Der Offshore-Report der auf Logistik spezialisierten
Unternehmensberatung Barkawi Management Consultants und der Deutschen
Verkehrs-Zeitung kommt zu dem Ergebnis, dass von 2012 bis 2020 jeden
Tag etwa drei Megawatt an Offshore-Leistung installiert werden
müssten, um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen. Zum Vergleich:
Aktuell werden für die Installation von einem Megawatt Leistung im
Durchschnitt sechs Tage benötigt.

"Neben Netzanbindung, Finanzierung und Technologie ist die
Logistik die vierte Kernherausforderung in der
Offshore-Windenergiebranche - und die am meisten vernachlässigte", so
Frank Reichert, Mitglied der Geschäftsleitung von Barkawi Management
Consultants und verantwortlich für den Energiesektor. "Das
'Unternehmen Offshore-Windpark' steckt logistisch noch in den
Kinderschuhen. Hafenanlagen, Spezialschiffe und Transportwege zu den
Häfen sind nicht auf den Ansturm vorbereitet. Vor allem aber fehlt es
noch an einem stimmigen logistischen Gesamtkonzept, das die
Lieferketten von der Beschaffung über Produktion und Installation bis
zur Wartung der Windkraftanlagen aufeinander abstimmt."

Der Report zeigt, dass im Unterschied zu Branchen wie der
Automobil-, Luftfahrt- oder Ölindustrie noch keine ausgereiften
Logistikkonzepte in der Offshore-Windkraftbranche zu erkennen sind.
Zeitgemäße Methoden wie "Just-in-time" oder "Just-in-sequence" kommen




nicht zur Anwendung. Auch die Standardisierung von Bauteilen ist nur
in Ansätzen vorhanden, die eine kostengünstigere, schnellere
Serienfertigung und Installation ermöglichen würde.

Die Logistik macht rund 20 Prozent der Gesamtkosten für einen
Offshore-Windpark aus. Dieser Anteil ist unter anderem so hoch, weil
die Komponenten überdimensional groß sind und die Meerestechnik sehr
anspruchsvoll ist, ebenso wie der Umgang mit den unsteten
Wetterbedingungen in Nord- und Ostsee. "Es braucht eine gemeinsame,
aufeinander abgestimmte Kraftanstrengung von Unternehmen, Politik,
Verwaltung, Häfen und Ausbildungsträgern, um die gewaltigen
logistischen Voraussetzungen für den massiven Ausbau der
Offshore-Windkraftanlagen zu meistern", sagt Frank Reichert.
"Ansonsten steht nicht nur die Energiewende auf dem Spiel, sondern
auch ein riesengroßer Markt für deutsche Unternehmen."

Insgesamt wird das Marktvolumen für Offshore-Windparks in
Deutschland mit rund 100 Milliarden Euro bis 2030 beziffert. Allein
für die deutschen Reedereien eröffnet sich ein Marktpotenzial von 18
Milliarden Euro bis 2020. Dadurch ließen sich 6.000 Arbeitsplätze in
deutschen Werften sichern. "Doch die Konkurrenz schläft nicht", so
Frank Reichert: "Besonders in Großbritannien und den Niederlanden
wird die Infrastruktur für die Offshore-Windenergie gezielt
ausgebaut. Es wäre ein herber Rückschlag für die
Technologieführerschaft und die Wirtschaftskraft Deutschlands, wenn
das ökonomische Potenzial der Offshore-Windenergie ungenutzt bliebe
und größtenteils von den Nachbarstaaten verwirklicht wird."

Ãœber Barkawi Management Consultants:

Barkawi Management Consultants ist eine international tätige
Managementberatung mit den Schwerpunkten Supply Chain Management und
After Sales Services. Das Unternehmen wurde 1994 von Karim Barkawi
gegründet, beschäftigt heute über 100 Mitarbeiter und unterhält
Standorte in München (Hauptsitz), Shanghai, Neu Delhi, Moskau und
Atlanta. Zu den Kunden von Barkawi zählen in erster Linie global
agierende Unternehmen mit kapitalintensiven und logistisch komplexen
Geschäftsmodellen wie zum Beispiel BSH Bosch und Siemens Hausgeräte,
Daimler, Heidelberger Druckmaschinen, Lufthansa, Nokia Siemens
Networks, Philips, Porsche, Vestas und Vodafone.



Pressekontakt:
Ira Wülfing
Public Relations
Tel.: +49 (0)89 2000 30-33
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Datum: 25.01.2012 - 10:56 Uhr
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